Real Madrid | Zidane schreibt Abschiedsbrief und kritisiert Perez
31. Mai 2021 | News | BY Yannick Lassmann
News | Zinédine Zidane wird Real Madrid ein zweites Mal verlassen. Seine Beweggründe erläuterte er nun in einem Abschiedsbrief, der sich an alle Sympathisanten der Königlichen richtete.
Zidane: „Ich gehe, weil der Klub mir nicht mehr das Vertrauen gibt“
Es war still um Zinédine Zidane (48), dessen zweite Amtszeit bei Real Madrid am vergangenen Donnerstag zu Ende ging. Wie schon im Mai 2018, nachdem er die Königlichen zu historischen drei Champions-League-Triumphen am Stück führte, verlässt er den Verein aus freien Stücken. Allerdings gab er die Gründe diesmal nicht in einer gemeinsamen Pressemitteilung, sondern in einem in der Sportzeitung AS erschienen offenen Brief an. Dort bedankte er sich zunächst für die 20 Jahre im Verein, die ausschließlich durch Präsident Florentino Perez (74) zustande kamen, der für ihn gekämpft habe, auch wenn es Gegenstimmen gab. „Ich sage es vom Herzen, ich werde dem Präsidenten dafür immer dankbar sein. Für immer“, betonte Zidane.
Doch inzwischen entstanden große Risse in der Beziehung zwischen Perez und Zidane. Der beliebte Trainer schrieb: „Ich gehe, weil ich das Gefühl habe, dass der Verein mir nicht mehr das Vertrauen gibt, das ich brauche, mir nicht mehr die Unterstützung bietet, um mittel- oder langfristig etwas aufzubauen.“ Die Vereinsführung habe vergessen, was er tagtäglich aufgebaut habe, was er in der Zusammenarbeit mit der Mannschaft sowie dem Staff geleistet habe. „Ich bin ein geborener Gewinner-Typ und ich war hier, um Trophäen zu gewinnen, aber darüber hinaus gibt es Menschen, Emotionen, das Leben und ich habe das Gefühl, dass diese Dinge nicht wertgeschätzt wurden, dass man nicht verstanden hat, dass dies auch die Dynamik eines großen Vereins ausmacht“, so Zidane.
„Ich hatte wunderbare Jungs, die bis zum Tod hinter mir standen“
Die Vereinsikone ging nochmals konkret auf das angespannte Verhältnis zu Perez ein: „Mir hätte es gefallen, wenn meine Beziehung zum Klub und Präsidenten in den letzten Monaten eine etwas andere gewesen wäre als bei anderen Trainern. Ich habe nicht um Privilegien gebeten, natürlich nicht, sondern um etwas mehr Erinnerungsvermögen.“ Als Trainer eines Spitzenklubs könne man nur länger als zwei Jahre überleben, wenn die menschlichen Beziehungen stimmen. Sie seien wichtiger als das Geld oder die Berühmtheit.
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.