Liga Portugal Betclic | Galeno-Doppelpack! FC Porto entzaubert Benfica im Clássico

3. März 2024 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des 24. Spieltags der Liga Portugal Betclic gastierte SL Benfica beim FC Porto. In einem überraschend einseitigen „Clássico“ konnten sich die bockstarken „Dragões“ mit 5:0 durchsetzen.

FC Porto dominiert in Hälfte eins, Benfica-Verteidiger Morato legt unfreiwillig für Galeno auf

Am Sonntagabend hieß es „Boa noite“ aus dem Estádio do Dragão zum „Clássico“ der Liga Portugal Betclic, dem prestigeträchtigen Aufeinandertreffen des FC Porto und SL Benfica. Während die Gastgeber die vermeintlich letzte Chance auf eine erneute Champions-League-Qualifikation nutzen wollten, erhoffte sich der portugiesische Rekordmeister (38 Titel) die Tabellenführung von Stadtrivale Sporting CP zurückzuerobern.

Sérgio Conceição, seines Zeichens Trainer der „Dragões“, veränderte die Anfangsformation, im Vergleich zum 2:1-Erfolg bei Zweitligist CD Santa Clara im Viertelfinale der Taca de Portugal (portugiesischer Pokal, Anm. d. Red.), auf einer Position. Anstelle Fabio Cardoso (Bank) erhielt Otavio das Startelfmandat. Bereits im Halbfinal-Hinspiel des erwähnten Pokalwettbewerbs mussten sich die „Águias“ dem ungeliebten lokalen Kontrahenten Sporting CP mit 2:1 geschlagen geben. Auf diese Pleite reagierte Chefcoach Roger Schmidt mit zwei frischen Kräften (Morato sowie Casper Tengstedt). Mit der Leitung der Begegnung wurde der 36-jährige Unparteiische João Pinheiro betraut.



Gerade einmal zwei Zeigerumdrehungen war die Partie alt, da eröffnete sich den Hausherren aus der portugiesischen Küstenstadt die Möglichkeit zur frühen Führung. Francisco Conceicao brachte das Leder von der rechten Seite ins Zentrum, doch Torhüter Anatoliy Trubin war beim Pepê-Kopfball zur Stelle. Generell offenbarte der FC Porto in der Anfangsphase eine evidente Feldüberlegenheit, untermauert durch temporär über 70 (!) Prozent Ballbesitz. Währenddessen hatte Benfica auffallend Probleme, sich aus der taktisch etwas tieferen Grundordnung spielerisch in Richtung Offensive zu kombinieren.

Die nächste Torannäherung, erneut von der überaus aktiven rechten Seite initiiert, ergab sich für Galeno, allerdings verfehlte der Brasilianer das Gehäuse der Gäste um wenige Zentimeter (14.). In jeder Sekunde dieser intensiven, von Zweikämpfen geprägten Begegnung wurde die Bedeutung für beide Mannschaften offensichtlich. Das bis dato hochverdiente 1:0 für den dominanten FC Porto fiel in der 20. Minute. Im Anschluss an einen Eckball verlängerte Benfica-Verteidiger Morato die Kugel unfreiwillig auf Galeno, der artig „Obrigado“ sagte und aus kurzer Distanz wuchtig einnetzte. Kurz darauf verhinderte abermals der ukrainische Schlussmann Trubin den Doppelschlag durch Trainer-Sohn Francisco Conceicao (24.).

Es dauerte über eine halbe Stunde, ehe sich auch „Dragões“-Keeper Diogo Costa, ob seiner gewohnt starken Reflexe auszeichnen konnte. Der Top-Torjäger des amtierenden portugiesischen Meisters, namentlich Rafa, hatte von der Strafraumgrenze Maß genommen (34.). Besser machte es auf der anderen Seite erneut Galeno. Eine Flanke des quirligen Francisco Conceicao legte Evanilson per Kopf auf den omnipräsenten Brasilianer ab, welcher das Leder technisch exquisit zur 2:0-Führung für den FC Porto in die Maschen bugsierte (44.).

(Photo by MIGUEL RIOPA/AFP via Getty Images)

Ex-Leverkusener Wendell trifft zur frühen Vorentscheidung pro Porto, Benfica-Kapitän Otamendi fliegt vom Platz

Zu Beginn des zweiten Durchgangs hatte der argentinische Weltmeister respektive Benfica-Innenverteidiger Nicolás Otamendi enormes Glück, dass ein brutales Foulspiel an Galeno nur mit dem gelben Karton geahndet wurde (52.). Für die vermeintlich frühe Vorentscheidung zugunsten der Heimelf sorgte kurz darauf der aufgerückte Linksverteidiger Wendell. Der Abschluss des ehemaligen Leverkuseners aus knapp 16 Metern wurde vom eingewechselten Florentino noch unhaltbar für Trubin abgefälscht (55.).

Zum 0:3-Rückstand gesellte sich aus „Águias“-Perspektive zudem wenige Sequenzen später die nächste Hypothek: Infolge eines Frustfouls wurde Kapitän Otamendi regelkonform mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen (61.). In der 75. Minute ging die Porto-Machtdemonstration weiter. Nico filetierte mit einem Vertikalpass die Benfica-Abwehr, Pepê knallte das Spielgerät aufs Gehäuse, wo in diesem Fall auch Trubin nicht gänzlich schuldlos am 4:0 war. Den 5:0-Endstand erzielte Edeljoker Danny Namaso per Kopf in der Nachspielzeit (90.).

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Für den FC Porto geht es am kommenden Freitag (19:45 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim SC Portimonense in der Liga Portugal Betclic weiter. Bereits am Donnerstag (21 Uhr) ist SL Benfica im Europa-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen den schottischen Vertreter Rangers SC gefordert.

FC Porto – SL Benfica 5:0 (2:0)

FC Porto: Diogo Costa – Joao Mario (83. Sanchez), Pepe, Otavio, Wendell – Nico (83. Eustaquio), Varela, Francisco Conceicao (87. Toni Martinez), Pepê, Galeno (82. Ivan Jaime) – Evanilson (83. Danny Namaso)

SL Benfica: Trubin – Aursnes, Antonio Silva, Otamendi, Morato (46. Carreras) – Joao Neves, Kökcü (46. Florentino), di Maria (57. David Neres), Rafa (63. Tomas Araujo), Joao Mario – Tengstedt (56. Arthur Cabral)

Tore: 1:0 Galeno (20.), 2:0 Galeno (44.), 3:0 Wendell (55.), 4:0 Pepê (75.), 5:0 Danny Namaso (90.)

Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Otamendi (61.)

(Photo by MIGUEL RIOPA/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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