Ligue 1 | Mbappé-Dreierpack! PSG gewinnt Torfestival bei Montpellier

17. März 2024 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des 26. Ligue-1-Spieltags empfing der abstiegsbedrohte Montpellier Hérault Sport Club den amtierenden französischen Meister Paris Saint-Germain. In einer mitreißenden Partie konnten sich die favorisierten Gäste mit 6:2 durchsetzen.

PSG als Effizienz-Monster, doch Montpellier-Kapitän Savanier egalisiert das Resultat mit dem Halbzeitpfiff

Am Sonntagabend beschlossen der Montpellier Hérault Sport Club und Paris Saint-Germain im Stade de la Mosson den 26. Ligue-1-Spieltag. Während „La Paillade“ – benannt nach einem Arbeiterviertel in der südfranzösischen Stadt – überraschende respektive wichtige Zähler im Abstiegskampf ergattern wollten, erhofften sich die favorisierten Gäste drei Punkte auf dem designierten Weg zur Titelverteidigung.

Michel Der Zakarian, seines Zeichens Trainer der Gastgeber, veränderte die Anfangsformation nach dem 2:1-Auswärtserfolg beim OGC Nizza auf vier Positionen. Unter anderem rotierte der Ex-Stuttgarter Tanguy Coulibaly ins Team. Auf Seiten der „Rouges-et-Bleus“ brachte Chefcoach Luis Enrique, im Vergleich zum 3:1-Sieg im Coupe-de-France-Viertelfinale, ebenfalls gegen den OGC Nizza, gleich fünf frische Kräfte. Erneut in der Startelf: Superstar Kylian Mbappé! Mit der Leitung der Begegnung wurde der 43-jährige Unparteiische Florent Batta betraut.



Der tabellarische Außenseiter startete durchaus forsch in dieses vermeintlich ungleiche Aufeinandertreffen. Beinahe hätte PSG-Verteidiger Lucas Beraldo den französischen Meister des Jahres 2012 sogar unfreiwillig, im Anschluss an einen Freistoß von der linken Seite, in Front gebracht, doch der italienische Torhüter Gianluigi Donnarumma war zur Stelle (5.). Ein frecher Lupfer Wahbi Khazris aus knapp 30 Metern, welcher allerdings über den Kasten der Gäste flog, diente als weiteres Warnsignal für den Spitzenreiter (12.).

In der 14. Minute offenbarte Paris Saint-Germain dann aber das Prädikat „effizient“ in dessen reinster Natur. Vitinha dribbelte sich nonchalant durch die Montpellier-Defensive und sorgte mit einem unhaltbaren Abschluss von der Strafraumgrenze ins lange Eck für die 1:0-Führung. Aus Sicht des Underdogs sollte es acht Zeigerumdrehungen später noch schlimmer kommen. Die aufgerückte Mannschaft der Gastgeber wurde durch eine schnelle Umschaltaktion überrumpelt, der Ex-Frankfurter Randal Kolo Muani assistierte Mbappé, welcher zum 2:0 aus spitzem Winkel formvollendete (22.) – der 22. (!) Saisontreffer des wieselflinken Angreifers.

Trotz dieser beiden Tiefschläge versteckte sich Montpellier keinesfalls, sondern suchte weiterhin das Glück in der eigenen Offensive. Es fehlte jedoch zumeist die letzte Konsequenz in der finalen Aktion. Die Anwesenden im Stadionrund erlebten in Summe eine wilde Partie, in dem das Mittelfeld beider Teams zumeist unmittelbar überspielt wurde. Absolut verdient erzielte die Heimelf nach 30 Minuten in persona Arnaud Nordin den 1:2-Anschlusstreffer. Im Vorfeld hatte Danilo Pereira eine Flanke unglücklich verlängert.

Besser machte es der Portugiese kurz vor dem Halbzeitpfiff, als der 32-Jährige einen Khazri-Abschluss auf der Linie klärte (42.). Es sollte aber nicht die letzte Sequenz dieses verrückten Duells in den ersten 45 Minuten bleiben. Nach einem Zusammenstoß zwischen PSG-Keeper Donnarumma und Coulibaly entschied Schiedsrichter Batta auf Strafstoß – eine sehr harte Entscheidung. Den fälligen Strafstoß verwandelte Montpellier-Kapitän Téji Savanier eiskalt zum 2:2 (45.+2) – die Egalisierung des Resultats!

(Photo by PASCAL GUYOT/AFP via Getty Images)

Mbappé & Kang-in Lee treffen jeweils per Traumtor, Montpellier in Hälfte zwei nur noch Sparringspartner

Der zweite Durchgang startete mit einem Mbappé-Geniestreich. Etwa 20 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse erhielt der französische Weltmeister von 2018 die Kugel, wurde nicht angegriffen, nahm Maß und schlenzte das Spielgerät perfekt zur 3:2-Führung zugunsten PSG unter die Latte (50.). Nur drei Minuten später schrieb der muntere Torreigen am Sonntagabend sein nächstes Kapitel. Infolge eines Doppelpasses mit Kolo Muani durfte Kang-in Lee von der Sechzehnmeterlinie abziehen, woraufhin der Ball traumhaft im langen Eck einschlug (53.).

Sollte sich „La Paillade“ ein weiteres Mal von einem Zwei-Tore-Rückstand erholen? Mbappé sagte in der 62. Minute endgültig „Non“! Vitinha filetierte die Defensive des Tabellen-14. der Ligue 1 mit einem gefühlvollen Chipball, sodass Mbappé aus kurzer Distanz das Leder wuchtig zum 5:2 in die Maschen bugsierte. Der dritte Treffer des Ausnahmekönners war allerdings noch nicht das Ende der Fahnenstange in dieser unterhaltsamen Begegnung. Abermals inszeniert durch den omnipräsenten Vitinha versenkte der eingewechselte Nuno Mendes zum 6:2-Endstand (89.).

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Für Montpellier HSC geht es nach der Länderspielphase am Sonntag, den 31. März (15 Uhr), mit einer Auswärtsbegegnung bei Aufsteiger AC Le Havre weiter. Wenige Stunden später (20:45 Uhr) gastiert Paris Saint-Germain bei Olympique Marseille.

Montpellier HSC – Paris Saint-Germain 2:6 (2:2)

Montpellier HSC: Bertaud – Tchato, Omeragic, Kouyaté, Mincarelli Davin (70. Sacko) – Ferri, Leroy, Nordin (60. Fayad), Savanier (90. Jullien), Coulibaly (59. Adams) – Khazri (59. Musa Suleiman)

Paris Saint-Germain: G. Donnarumma – Hakimi, Danilo Pereira, Lucas Beraldo (70. Mukiele), Hernandez (46. Nuno Mendes) – Vitinha, Ugarte, K.-I. Lee (70. Mayulu) – B. Barcola (62. Zaire-Emery), Kolo Muani (62. Goncalo Ramos), Mbappé

Tore: 0:1 Vitinha (14.), 0:2 Mbappé (22.), 1:2 Nordin (30.), 2:2 Savanier (45.+2), 2:3 Mbappé (50.), 2:4 K.-I. Lee (53.), 2:5 Mbappé (62.), 2:6 Nuno Mendes (89.)

(Photo by PASCAL GUYOT/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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