Gegen Deutschland: Blaszczykowski verabschiedet sich aus Nationalelf
15. Juni 2023 | News | BY sid
News |Für Robert Lewandowski wird es ein Duell mit alten Freunden, Kumpel „Kuba“ nimmt Abschied: Doch die unterschiedlichen Emotionen sollen gegen die DFB-Elf ausgeblendet werden.
Vor Blaszczykowski-Abgang: Lewandowski freut sich auf Wiedersehen
Robert Lewandowski hatte in der Warschauer Abendsonne ein Dauerlächeln im Gesicht, einen Ball knallte der Ausnahmestürmer fast übermütig auf die Tribüne. Die Vorfreude auf das Wiedersehen mit alten Freunden und „Lieblingstrainer“ Hansi Flick im Länderspiel mit Polen gegen Deutschland war „Lewy“ anzusehen – wenngleich am Freitag (20.45 Uhr/ARD) auch ein paar Tränen fließen werden.
Lewandowskis Kumpel Jakub Blaszczykowski wird im Nationalstadion mit seinem 109. Länderspiel aus der Reprezentacja Polski verabschiedet. „Es wird schwer für mich, meine Gefühle im Zaum zu halten, unmöglich. Das ist das Ende meines Traums“, sagte der ehemalige Dortmunder am Donnerstag bewegt.
16 Minuten soll der Mann bekommen, der jahrelang die 16 auf dem Rücken trug – dann machen die Polen und ihr Weltklassestürmer ernst. Doch auch für Lewandowski ist es kein Spiel wie jedes andere. „Es wird viele Emotionen geben, nicht nur sportliche, sondern auch private“, sagte der Neuner vom FC Barcelona, der 2020 mit Nationalspielern wie Joshua Kimmich und Leon Goretzka das Triple nach München geholt hatte.
Seine schönste Zeit beim FC Bayern? Die hatte er damals, „während Hansi Trainer in München war“, sagte er schwärmerisch. Doch in diesem „prestigeträchtigen“ Duell, betonte er, will er die Emotionen mit aller Macht „beiseite schieben“.
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Blaszczykowski wird dies nicht gelingen, da macht er sich keine Illusionen. „Die Nationalmannschaft hat mich mein ganzes Leben lang begleitet. Solange ich mich erinnern kann, war es mein Traum, für sie zu spielen, unser Land zu vertreten“, erklärte er. Das Spiel sei „das Ende einer Etappe“, fügte „Kuba“ an und betonte: „Ein Teil von mir wird diesen Schmerz für immer spüren.“
Nationaltrainer Fernando Santos stellte ihm in Aussicht, womöglich sogar länger als die eigentlich verabredete gute Viertelstunde mitwirken zu dürfen. „Wir wollen uns vor ihm und seinen Verdiensten verneigen“, sagte der Portugiese.
Die Deutschen erwarte so oder so „eine schwierige Aufgabe“, prophezeite er – obwohl der Europameister-Trainer Portugals von 2016 gar „nicht begeistert“ ist von diesem Spiel. Es störe seine Vorbereitung auf die Partie in der EM-Qualifikation vier Tage später gegen Moldawien in Chisinau.
Polen steht in Gruppe E nach einer Auftaktpleite in Tschechien (1:3) trotz des folgenden 1:0 gegen Albanien unter Druck. Dennoch werde er das Duell mit Flick „sehr ernst nehmen, weil ich es hasse, zu verlieren“, kündigte er an. Das gilt erst recht für Lewandowski – Emotionen hin oder her.
(Photo credit should read JANEK SKARZYNSKI/AFP via Getty Images)