U21-EM: Vorrunden-Aus! Deutschland unterliegt England – Hoffnung auf Viertelfinale schwindet früh

28. Juni 2023 | U21 EM 2023 | BY Lea Selin Thomas

News | Am Mittwochabend bestritt die deutsche U21-Auswahl ihr letztes Gruppenspiel gegen England. Die Young Lions waren der Mannschaft von Trainer Di Salvo in allen Belangen überlegen, weshalb Letztere sich schließlich mit einem Endergebnis von 0:2 geschlagen geben musste.

Nach nur vier Minuten: Deutschland gerät früh in Rückstand

Vor dem finalen Gruppenspiel am frühen Mittwochabend stand die deutsche U21-Auswahl mit dem Rücken zur Wand. Gegen Top-Favorit England musste zwingend ein Sieg her, um die Chance auf das Viertelfinale zu wahren. Das Team von Trainer Antonio Di Salvo (44) geriet allerdings schon Minuten nach dem Anpfiff in Rückstand: Ein einziger Steckpass zwischen den beiden Innenverteidigern Márton Dárdai und Yann Aurel Bisseck hindurch reichte den Engländern, um Cameron Archer allein auf die Reise zu schicken. Vor Deutschlands Keeper Noah Atubolu blieb der Stürmer von Aston Villa cool und traf platziert flach ins rechte Eck (4.).

Anschließend hatte die DFB-Elf gleich zweimal Glück, dass England vielversprechende Situationen nicht gut ausspielte und deshalb ohne weiteren Abschluss blieb. Ein erstes offensives Lebenszeichen sendeten die Deutschen nach knapp zehn Minuten, als Tom Krauß eine Vorlage von Henning Matriciani verwertete – sein Schuss aus zwölf Metern bereitete Englands Torhüter James Trafford aber keine Probleme (9.). Kurz darauf zog Torschütze Archer vom linken Fünfereck flach ab und verfehlte das lange Eck nur um Haaresbreite. Nach einer guten Viertelstunde musste Deutschland den nächsten Rückschlag einstecken – Kilian Fischer kam für den verletzten Josha Vagnoman in die Partie (14.).

Spielerisch waren die Engländer dem DFB-Team klar überlegen, was wenig später erneut deutlich wurde: Nach einem langen Abwurf konterten die Young Lions über Harvey Elliott, von dessen Tempo Dárdai und Bisseck sichtlich überfordert waren. So tauchte der Mittelfeldspieler ungehindert vor Atubolu auf und schob aus 14 Metern mit links platziert rechts unten ein (21). Deutschlands Antwort ließ diesmal nicht lange auf sich warten: Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld verlängerte Kevin Schade den Ball stark per Bogenlampe aufs lange Eck, Trafford konnte aber parieren (23.).

In der 26. Spielminute verhinderte Bisseck das 0:3, indem er im letzten Moment per Fluggrätsche gegen Noni Madueke klärte. Die DFB-Elf erarbeitete sich offensiv mittlerweile immer wieder Chancen, doch die Abschlüsse ließen allesamt zu wünschen übrig. Auf der anderen Seite drängten die Engländer immer wieder in Richtung Tor – nur Atubolus guten Reflexen war es zu verdanken, dass eine durch Madueke eingeläutete Großchance nicht zum dritten Gegentreffer führte (38.). Kurz vor Ende der ersten Hälfte kam Nelson Weiper aus vier Metern zum Abschluss, Jarrad Branthwaite funkte jedoch entscheidend dazwischen (41.). Zur Pause blieb es somit beim Stand von 2:0 für England.



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Mission Titelverteidigung gescheitert: Deutsche U21-Auswahl verpasst Viertelfinale

Zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Di Salvo Luca Netz für den zuvor sichtlich überforderten Matriciani. Die Engländer begannen derweil erneut mit viel Ballbesitz und Dominanz, während Deutschland zunächst eher passiv blieb. Folgerichtig gehörte der erste Abschluss erneut den Young Lions – Atubolu lenkte den Versuch von Elliott gerade noch über die Latte (53.). Obwohl England anschließend nur noch das Nötigste machte, kam die deutsche Auswahl kaum zu Chancen. Tatsächlich konnte man von Glück reden, dass ein Handspiel von Krauß nach einer Ecke in der 65. Minute übersehen wurde, ansonsten hätte es zwingend Elfmeter geben müssen.

Das Spiel plätscherte in der Folge weitestgehend ereignislos vor sich hin. England schien sich die Kräfte für das Viertelfinale sparen zu wollen, während Deutschland keine Anstalten machte, noch einmal zurückzukommen. Während der angebrochenen Schlussviertelstunde schickte Fischer zwei Flanken in den Strafraum, diese fanden jedoch keinen Abnehmer (76.). Kurz darauf verpasste der eingewechselte James Garner aus spitzem Winkel die englische 3:0-Führung (78.). In der 81. Minute konnte die deutsche Mannschaft dann doch noch ihren ersten Torschuss in Hälfte Zwei verbuchen, der Freistoß von Angelo Stiller aus 19 Metern flog jedoch deutlich über den Kasten der Engländer.

Kurz vor Schluss tankte sich der eingewechselte Faride Alidou links mit einer feinen Einzelleistung in den Strafraum durch, ein Abschluss kam letztendlich aber nicht zustande (86.). In der Schlussphase hatte Deutschland tatsächlich nochmal viel Ballbesitz und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest, Jessic Ngankam verpasste nur knapp den 1:2-Anschlusstreffer (90.). Letzten Endes blieb es aber beim 2:0 für die Engländer und damit beim Vorrunden-Aus für die deutsche Auswahl.

Im Parallelspiel setzte sich Israel mit 1:0 (Omri Gandelman, 82.) gegen Tschechien durch und steht damit als Gruppenzweiter hinter England fest. Es folgen Tschechien auf dem dritten und Deutschland auf dem vierten Platz.

 

Aufstellungen

Deutschland: Atubolu – Vagnoman (14. Fischer), Dardai, Bisseck, Matriciani (46. Netz) – Krauß, Keitel (81. Becker), Stiller – Schade, Weißhaupt (68. Alidou), Weiper (68. Ngankam)

England: Trafford – Thomas, Branthwaite, Cresswell, Johnson (58. Aarons) – Skipp, Ramsey (59. Smith Rowe), Elliot, Madueke (58. Garner) – Palmer, Archer (70. Gordon)

Tore: 0:1 Archer (4.), 0:2 Elliott (21.)

(Photo by Getty Images/Getty Images)

Lea Selin Thomas

Lebt die Rivalität zwischen den Mailänder Klubs und trägt die rot-schwarzen Farben. Bedauert sehr, dass sie die sportliche Blütezeit der Rossoneri um ein paar Jahre verpasst hat.


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