Premier League | Atemloses London-Derby! Arsenal-Comebacker mit Punktgewinn gegen Chelsea

21. Oktober 2023 | News | BY Steven Busch

Spielbericht | Anlässlich des neunten Spieltags der englischen Premier League gastierte der FC Arsenal im „North-West-London-Derby“ beim FC Chelsea. In einer intensiven Partie trennten sich beide Teams mit einem 2:2-Remis. Dabei schafften die „Gunners“ ein Comeback nach Zwei-Tore-Rückstand.

Arsenal offensiv ideenlos, Palmer bringt Chelsea vom Punkt in Führung

Am frühen Samstagabend hieß es „Welcome to Stamford Bridge“! Im 1877 eröffneten Stadion standen sich der heimische FC Chelsea und der Stadtrivale FC Arsenal in einer spannungsgeladenen Premier-League-Begegnung gegenüber. Während die Gastgeber den Anschluss an die europäischen Plätze herstellen wollten, erhoffte der amtierende englische Vizemeister zumindest vorübergehend die Tabellenführung zu erobern.



Im Vergleich zum 4:1-Erfolg beim Aufsteiger aus Burnley vor der Länderspielphase veränderte „Blues“-Trainer Mauricio Pochettino die Startelf auf zwei Positionen. Anstelle von Axel Disasi (Bank) und Armando Broja (verletzt) erhielten Malo Gusto sowie Edeltechniker Mykhaylo Mudryk das Mandat. Der spanische Chefcoach der „Gunners“, namentlich Mikel Arteta, beorderte nach dem knappen 1:0-Sieg über Titelträger Manchester City ebenfalls zwei frische Kräfte in die Anfangsformation. Gabriel Martinelli und Bukayo Saka – nach Oberschenkelblessur – rückten ins Team. Mit der Leitung des prestigeträchtigen Aufeinandertreffens der Londoner Klubs wurde der 38-jährige Unparteiische Christopher Kavanagh betraut.

Was Chelsea vom Arsenal lernen kann, lest ihr hier…

Der FC Chelsea begann durchaus forsch und profitierte von einigen Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel des tabellarischen Favoriten. Die erste Möglichkeit hatte der argentinische Weltmeister Enzo Fernandez bereits nach wenigen Zeigerumdrehungen, jedoch setzte der Mittelfeldakteur das Leder über das Gehäuse (2.). Überdies war die Anfangsphase geprägt durch harte Zweikämpfe – insbesondere Cole Palmer gegen Gabriel Jesus (8.) – und strittige Sequenzen. Eine solche führte, nach Salibas regelwidrigen Handspiel und VAR-Konsultation, zum Strafstoß für die „Blues“.

Palmer übernahm die Verantwortung, verlud Torhüter David Raya und brachte die Gastgeber mit 1:0 in Front (15.). Auch in der Folge blieben die Pochettino-Männer, nach der Führung taktisch deutlich defensiver angeordnet, griffig. Beinahe hätte Torschütze Palmer in der 30. Minute gar auf 2:0 gestellt, allerdings verfehlte dessen Abschluss das lange Eck um wenige Zentimeter. Kurz vor der Pause tauchte Rechtsverteidiger Gusto noch einmal gefährlich unmittelbar vor dem Arsenal-Strafraum auf, doch abermals bugsierte ein Chelsea-Profi die Kugel über den gegnerischen Kasten (43.). Die „Gunners“ blieben bis zum Halbzeitpfiff komplett uninspiriert respektive bieder.

Cole Palmer bringt den FC Chelsea gegen den FC Arsenal in Führung.

(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)

Chelseas Edeltechniker Mudryk mit einem Sahnetor, Arsenal profitiert von Sanchez-Patzer und beweist Comeback-Qualitäten

Der zweite Durchgang wurde durch ein sogenanntes „Stunning Goal“ eröffnet. Erneut verloren die Gäste im Mittelfeld zu einfach den Ball, über Conor Gallagher gelangte das Spielgerät zu Mudryk, welcher sich von außerhalb des Sechzehners ein Herz nahm, und in einer Melange aus Flanke sowie Torschuss sehenswert über Raya hinweg zum 2:0 traf (48.). Allen Unkenrufen zum Trotz reagierten die „Gunners“ jedoch nicht geschockt, ob dieses abermaligen Nackenschlags, sondern agierten nun zielstrebiger und pressten die West-Londoner merklich früher.

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Dennoch stand die nächste große Möglichkeit für Chelsea zu Buche. Arsenal-Keeper Raya spielte das Leder vollkommen indisponiert in Palmers Füße, doch der spanische Schlussmann bügelte den eigenen Fehler geistesgegenwärtig aus (58.). Eine weitere strittige Szene ereignete sich in Minute 60, als „Blues“-Torhüter Sanchez den brasilianischen Angreifer Gabriel Jesus mit den Fäusten abräumte – ein Pfiff blieb allerdings fälschlicherweise aus. Der erwähnte Torwart schöpfte unfreiwillig neue Hoffnungen für die Gäste. Fehlpass, Direktabnahme Declan Rice, Anschlusstreffer (77.).

Und die Arteta-Truppe bewies unglaubliche Moral. Der ansonsten blasse Saka flankte von der rechten Seite an den langen Pfosten, wo Joker Leandro Trossard goldrichtig stand (84.) – 2:2 auf der Anzeigetafel – ein irres „North-West-London-Derby“! Bei diesem, aus Arsenal-Perspektive schlussendlich glücklichen Remis blieb es bis zum Abpfiff.

Der FC Chelsea empfängt am kommenden Samstag (13:30 Uhr) in einer weiteren Premier-League-Partie den FC Brentford. Bereits am Dienstag (21:00 Uhr) gastiert der FC Arsenal in der UEFA Champions League beim FC Sevilla.

FC Chelsea – FC Arsenal 2:2 (1:0)

FC Chelsea: Sanchez – Gusto, Thiago Silva, Colwill, Cucurella – Gallagher, Caicedo, E. Fernandez – Palmer (83. James), Sterling (83. Madueke), Mudryk (65. Jackson)

FC Arsenal: Raya – White, Saliba, Gabriel, Zinchenko (46. Tomiyasu) – Ödegaard (78. Havertz), Jorginho (68. Smith Rowe), Rice – Saka, Gabriel Jesus (68. Nketiah), Gabriel Martinelli (78. Trossard)

Tore: 1:0 Palmer (15.), 2:0 Mudryk (48.), 2:1 Rice (77.), 2:2 Trossard (84.)

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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