Chelsea | Tuchel: „Solange wir genug Trikots und einen Bus haben, werden wir dabei sein und kämpfen“

11. März 2022 | News | BY Yannick Lassmann

News | Den FC Chelsea trafen die Sanktionen gegen Eigentümer Roman Abramovich hart. Thomas Tuchel äußerte sich nach dem Auswärtserfolg in Norwich erstmals öffentlich zur Situation.

Chelsea-Coach Tuchel fühlt sich immer noch „privilegiert“

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zahlreiche Auswirkungen auf den Fußball. Sie betreffen nicht nur die Nationalmannschaften sowie die russischen und ukrainischen Vereine, sondern auch den FC Chelsea. Die britische Regierung fror nämlich sämtliches Vermögen von Eigentümer Roman Abramovich (55), der Wladimir Putin (69) nahestehen soll, ein.

Im Anschluss an den 3:1-Sieg bei Norwich City am gestrigen Donnerstagabend bezog der in den vorherigen Tagen schon sichtlich genervte Trainer Thomas Tuchel (48) Stellung (via Sky Sports): „Es ist eine ziemlich große Veränderung von gestern auf heute, aber wir können das nicht beeinflussen. Wir haben die Situation nicht verursacht. Im Moment sieht es so aus, als ob das Geschäft – fußballerisch gesehen – mehr oder weniger geschützt ist. Aber mal sehen, das kann sich morgen schon wieder ändern.“

 

Aktuell dürfen die Blues keine Einnahmen mehr erzielen, was bedeutet, dass sie weder Fanartikel noch Eintritsskarten verkaufen dürfen. Noch schwerwiegender: Es besteht keine Möglichkeit, die auslaufenden Verträge von Antonio Rüdiger (29) und Andreas Christensen (25) zu verlängern oder neue Spieler zu verpflichten.

Dennoch will Tuchel den Kopf nicht hängen lassen: „Selbst in Situationen, in denen die Umstände so offensichtlich sind, fühle ich mich privilegiert, dass ich die Chance habe, an Spielen teilzunehmen und zu coachen, was ich liebe.“

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Dementsprechend richtete er den Fokus auf die nächsten Aufgaben, die ein Heimspiel gegen das formstarke Newcastle sowie das Champions-League-Achtelfinalrückspiel bei Lille beinhalten. „Jeder kann sich sicher sein, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren, damit die Einstellung und die Mentalität auf dem Trainingsplatz und innerhalb der Mannschaft stimmen. Bis jetzt können wir uns gegenseitig vertrauen und das wird sich auch nicht ändern“, stellte der ambitionierte Coach klar.

Denn „solange wir genügend Trikots und einen Bus haben, mit dem wir zu den Spielen fahren können, werden wir dabei sein und hart kämpfen.“ Mit dem FC Chelsea dürfte sportlich in den kommenden Wochen weiter zu rechnen sein. Wie die Entwicklungen abseits des Spielfelds verlaufen, bleibt abzuwarten.

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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