Premier League: 3 Gründe, warum Manchester City den Kracher im Titelkampf gewinnt

Die Premier League fiebert dem Topspiel zwischen Manchester City und dem FC Liverpool entgegen. Ein Punkt trennt beide Mannschaften in der Tabelle aktuell nur, der Titelkampf wird in diesem Spiel seinen vorläufigen Höhepunkt erfahren.Â
Aktuell hat Manchester City in der Premier League die Nase noch vorn, das könnte sich am Wochenende ändern, wenn der FC Liverpool im Etihad Stadium gewinnt. Wenige Wochen vor dem Ende der Meisterschaft hat dieses Spiel richtungsweisendes Potenzial. Ballbesitz und Dominanz trifft auf Wucht, Dynamik – und ebenfalls Dominanz. Das Spielgeschehen oder gar den Ausgang komplett korrekt vorherzusagen, das ist quasi unmöglich. Doch was spricht für einen Sieg der Gastgeber aus Manchester? Wir haben drei Gründe zusammengetragen, warum die Skyblues das Spiel für sich entscheiden.
Die Geduld von Manchester City als entscheidender Faktor
Eine der größten Qualitäten, die Manchester City hat, ist der nicht enden wollende Ballbesitz und die Geduld, die das Team dabei sehr sehr häufig an den Tag legt. Die Passstaffetten der Skyblues nehmen an guten Tagen kein Ende und bringen den Gegner in seinem Defensivkonzept durcheinander. Gegen Liverpool wird die Elf von Trainer Pep Guardiola (51) zwar keine 70-80 % Ballbesitz haben, dafür wollen die Reds selbst zu viel mit dem Ball agieren, aber es wird einige Phasen geben, in denen Liverpool kompakt steht und Manchester City den Fokus auf das geduldige Passspiel richtet. Mit dem Ziel, Lücken zu finden und diese auch zu bespielen.
Das ist auch eine kluge Taktik, wohlwissend, dass ein offener Schlagabtausch gegen ein Team, das von Jürgen Klopp (54) trainiert wird, immer mit einem zu hohen Risiko verbunden ist. Manchester City will und muss kein hohes Risiko gehen, denn trennen sich beide Teams Remis, dann ist in der Meisterschaft im Prinzip nichts passiert, außer, dass nur noch die Gastgeber aus Manchester aus eigener Kraft Meister werden können.
Im Spiel gegen Atletico unter der Woche wurde diese Geduld auf die Probe gestellt. Gegen eine Mannschaft, die phasenweise im 5-5-0-System verteidigte und keinen Raum ließ, musste City ruhig spielen, immer wieder tiefe Läufe anbieten, immer wieder flache Hereingaben in die Mitte spielen und immer wieder sofort wach sein, wenn es darum ging, den Ball zu erobern. All das führte zu dem einen genialen Moment, als Phil Foden (21) Kevin de Bruyne (30) bediente und dieser das 1:0 erzielte. Mit dieser Geduld, dieser Ruhe und der Fähigkeit, diesen einen Moment zu kreieren, kann auch das wichtige Duell im Titelkampf entschieden werden.
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Joao Cancelo und Kyle Walker: Auf den Außenverteidigerpositionen stark besetzt
Der FC Liverpool verfügt mit Trent Alexander-Arnold (23) und Andy Robertson (28) über zwei herausragende Außenverteidiger. Ihr Wert wird vor allem dann deutlich, wenn man erkennt, in wie vielen Spielphasen beide ihre Stärken haben. Defensiv sind beide hoch aufmerksam, immer wach und vor allen Dingen diszipliniert. Darüber hinaus sind die Flanken von beiden Seiten gefährlich, Alexander-Arnold schießt zudem gute Freistöße. Beide schieben immer wieder an, bieten ihren Teamkollegen die Möglichkeit, auf Außen eine sichere Anspielstation zu haben. Nicht wenige Außenverteidiger auf der Welt haben riesengroße Probleme gegen diese beiden Spieler und sind unterlegen.
Nicht aber Kyle Walker (31) und Joao Cancelo (27). Manchester City verfügt seinerseits nämlich selbst über ein fantastisches Außenverteidigerduo. Walker, unter der Woche noch gesperrt, kehrt zurück und ist auch noch ausgeruht. Seine enorme Geschwindigkeit ist nicht nur im Kombinationsspiel von Vorteil, wenn der Engländer geschickt werden oder die Abwehr überlaufen kann, sondern auch bei der Absicherung von Kontern spielt Walker eine große, entscheidende Rolle. Sein Tempo, seine Erfahrung und seine Intelligenz machen ihn zu einem der besten Spieler auf seiner Position.
Das Duell der Außenverteidiger auf beiden Seiten wird extrem spannend und kann am Ende sogar der Schlüssel zum Sieg sein. Manchester City ist vielleicht das einzige Team, das mit einer Viererkette spielt und keinen Nachteil auf diesen Positionen gegenüber den Reds hat. Erreichen sowohl Walker als auch Cancelo ihre Topform, dann werden Alexander-Arnold und Robertson in ihrem Wirken nicht nur eingeschränkt, sondern auch häufig defensiv gebunden.
Manchester City spielt im Etihad Stadium
Eines der wichtigsten Spiele im Kampf um den Titel vor heimischer Kulisse austragen zu können, ist sicher für sich alleine genommen schon nie ein Nachteil. Manchester City holte im Etihad Stadium in dieser Saison 2,43 Punkte pro Spiel im Schnitt, schoss in seinen 14 Ligaheimspielen beeindruckende 40 Tore. Das sind hervorragende Zahlen. Viele Topspiele können die Skyblues zuhause für sich entscheiden, in den kritischen Phasen kann die Unterstützung der Heimfans natürlich eine Rolle spielen.
Doch noch etwas anderes sorgt dafür, dass der Heimvorteil auch ein wirklicher wird. Nicht nur, dass Manchester City im Etihad spielt, ist von Bedeutung, sondern auch, dass daraus folgt, dass Liverpool nicht an der Anfield Road spielt. Klingt banal, ist aber so. Denn es gibt nur eine Mannschaft, die zuhause noch stärker und noch komplett ohne Niederlage ist. Wer? Klar, es handelt sich um den FC Liverpool. Und die Stimmung an der Anfield Road ist ohnehin eine ganz besondere, eine unnachahmliche.
Diesen „Vorteil“ kann Liverpool diesmal nicht für sich beanspruchen. Im Hinspiel gingen die Reds zuhause zweimal in Führung, am Ende reichte es „nur“ zu einem 2:2. Am Ende könnten die Punkte aus dem direkten Duell den Ausschlag geben, wenn es um den Titel geht. Mit einem Heimspiel vor der Brust haben die Gastgeber jetzt alle Chancen, dieses direkte Duell auch für sich zu entscheiden.
(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)
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