Serie A | Kostic macht den Unterschied: Juventus gewinnt bei Inter

19. März 2023 | News | BY Yannick Lassmann

News | Das Derby d’Italia rundete einen unterhaltsamen Serie-A-Sonntag ab. Juventus schaffte es wieder einmal, die Aufregung zu dosieren und setzte sich dank eines abgeklärten Auftritts mit 1:0 durch.

Juventus nutzt seine Möglichkeit

Die Anfangsphase im prall gefüllten San Siro gehörte den Hausherren. Nach nicht einmal 120 Sekunden gab Nicoló Barella den ersten Warnschuss ab, den Wojciech Szczesny zur Ecke klärte. Diese  brachte nichts ein, genauso wie weitere Standardsituationen. Dafür führte eine feine Kombination über Hakan Calhanoglu und Romelu Lukaku zu Barella, der jedoch kein Vorbeikommen am aufmerksamen Szczesny fand (18.).

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Auf der Gegenseite verarbeitete Adrien Rabiot einen langen Ball von Federico Gatti mithilfe der Hand, spielte einen Doppelpass mit Dusan Vlahovic, um dann auch Filip Kostic weiterzuleiten, der aus 14 Metern dne Ball per Flachschuss ins lange Eck beförderte – 0:1 (23.). Schiedsrichter Daniele Chiffi tauschte sich danach lange mit dem VAR Paolo Silvio Mazzoleni aus, ließ letztlich den Treffer aber zählen, obwohl Rabiot sowie Vlahovic das Spielgerät an die Hand bekamen.

Inter haderte mit der Entscheidung des Unparteiischen, die zum durchaus überraschenden Rückstand führte. Barella handelte sich daher – wenig überraschend – eine recht überflüssige Gelbe Karte ein. Juventus beschränkte sich auf das Halten der Führung, verteidigte diszipliniert und hätte in Minute 40 beinahe nachgelegt, doch Matteo Darmian rettete im letzten Moment gegen Vlahovic, sodass es beim 0:1 blieb.

Inter rennt an, Juventus lässt kaum etwas zu

Nach dem Seitenwechsel besaßen die Mailänder weiterhin mehr Feldanteile, strahlten aber selten Torgefahr aus. Eine Direktabnahme von Federico Dimarco blockte Gatti, den Nachschuss aus dem Rückraum setzte Marcelo Brozovic weit über das Tor (48.). Nach 57 Zeigerumdrehungen bediente der umtriebige Barella den in den Strafraum einziehenden Hakan Calhanoglu, dem jedoch der Ball versprang, weshalb sein Abschluss harmlos ausfiel.

Die Gäste schafften nur selten Entlastung, agierten aber in der eigenen Hälfte sehr geschickt, indem sie die Mitte verdichteten. Trainer Simone Inzaghi reagierte, wechselte Aktivposten Barella aus – eine, trotz der Vorbelastung durch die Gelbe Karte, erstaunliche Maßnahme. Besserung trat jedoch nicht ein, obwohl sich das Geschehen fast ausschließlich in der Turiner Spielhälfte befand.

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In der 73. Minute meldete sich Juventus dann wieder zu Wort, durch eine Einzelaktion des eingewechselten Federico Chiesa: Mit einem Antritt zog er durch das gesamte Mittelfeld, ehe er aus 20 Metern abzog und nur knapp das rechte untere Eck verpasste. Kurz darauf rettete Gatti vor vor dem einschussbereiten Lukaku infolge einer scharfen Hereingabe von Denzel Dumfries. Wiederum der direkte Gegenzug führte zu Kostic, dessen Versuch von d’Ambrosio abgefälscht wurde und nur knapp neben dem Gehäuse landete (77.).

Die Entscheidung stand auch in der 79. Minute kurz bevor, doch der vorausschauend agierende André Onana lenkte eine maßgenaue Chiesa-Flanke mit den Fingerspitzen am heranfliegenden Manuel Locatelli vorbei. Chiesa verabschiedete sich wenig später verletzungsbedingt bereits wieder aus der Begegnung. Die Schlussminuten boten jedoch, einen knapp vorbeirauschenden Mkhitaryan-Distanzschuss ausgenommen, keine nennenswerten Situationen mehr.

Nach dem Schlusspfiff herrschte nochmal Hektik, d’Ambrosio und Leandro Paredes sahen daraufhin jeweils glatt Rot. Das schon im Hinspiel triumphierende Juventus fuhr den vierten Pflichtspielsieg hintereinander ein und darf weiter Chancen auf Rang vier ausrechnen, trotz des Abzugs von 15 Punkten. I

Inter – Juventus 0:1 (0:1)

Inter: Onana,-Darmian (79. Correa), de Vrij, Acerbi,-Dumfries (83. Dumfries), Barella (63. Mkhitaryan), Brozovic, Calhanoglu, Dimarco (63. d’Ambrosio),-Martínez, Lukaku (79. Dzeko)

Juventus: Szczesny,-Gatti, Bremer, Danilo,-de Sciglio (75. Cuadrado), Fagioli, Locatelli, Rabiot, Kostic,-Soulé (66. Chiesa/83. Paredes),-Vlahovic

Tor: 0:1 Kostic (23.)

(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.


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