Frankreich vs. Schweiz: Schafft die Nati die Sensation?

28. Juni 2021 | Vorschau | BY Victor Catalina

Vorschau | In Bukarest trifft Weltmeister Frankreich auf die Schweiz. Während der Weltmeister durchaus Schwachstellen zeigte, dürfte der Nati vor allem in der Defensive die Qualität fehlen, diese auszunutzen.

Anpfiff der Partie ist am Montag, 18:00 Uhr, Live im ZDF

  • Frankreich: Der strauchelnde Titelfavorit
  • Schweiz: Ordentliche Offensive, aber defensiv mit zu vielen Angeboten
  • Voraussichtlich spektakuläres Spiel, Verlängerung unwahrscheinlich.

Frankreich: Titelfavorit – aber nicht unantastbar

Der Weltmeister und große Titelfavorit präsentierte sich bislang wenig weltmeisterlich. Zwar gewann Frankreich die schwere Gruppe F vor Deutschland (1:0), Portugal (2:2) und Ungarn (1:1). Doch dem Auftaktsieg in der Allianz Arena konnte die Equipe Tricolore bislang lediglich zwei Unentschieden folgen lassen.

Besonders gegen Ungarn wurde deutlich, wie schwer sich die Mannschaft tut, wenn man ihr keine Räume zum Kombinieren und Kontern gibt, wie es die DFB-Elf noch getan hat. Großchancen kamen meistens nach ungarischen Stellungsfehlern zustande. Wie auch der Ausgleich, dem ein einfacher langer Schlag von Hugo Lloris (34) auf Kylian Mbappé (22) vorausging.  

 

 

 

Auch die eigentlich fluide Offensive mit Karim Benzema (33), Antoine Griezmann (30) und Kylian Mbappé funktioniert auf höchstem Niveau noch nicht so gut, wie sie eigentlich funktionieren kann. Beim Ausgleichstreffer gegen Ungarn war auch ein wenig Zufall dabei, weil der Leipziger Willi Orbán (28) den Ball zu Griezmann abfälschte. Zumeist ist es – wie beim Führungstreffer gegen Portugal – Paul Pogba (28), der die Großchancen kreiert.

Und defensiv verlor der Münchener Benjamin Pavard (25) seinen Stammplatz an Jules Koundé (22), der gegen Portugal gleich mal einen von zwei Elfmetern verursachte. Natürlich hat Frankreich noch immer eine exorbitant hohe individuelle Qualität. Doch die vergangenen Spiele haben gezeigt, dass der eher defensiv angelegte Spielstil durchaus Schwachstellen offenbart.

Alle Spiele und Ergebnisse der EM

Schweiz: Qualität in der Offensive, Angebote in der Defensive.

Als drittbester Gruppendritter zog die Schweiz ins Achtelfinale ein. Im ersten Spiel gab es ein 1:1 gegen Wales, den Härtetest gegen Italien verlor die Nati krachend 0:3 – und rehabilitierte sich mit einem 3:1 gegen die Türkei. Neben der Ukraine sind sie die einzige Mannschaft, die sich trotz einer negativen Tordifferenz (4:5) noch qualifizieren konnte.

Bildquelle: imago

Dieses Torverhältnis steht symbolisch für den Schweizer Spielstil. Die Offensive um Haris Seferovic (29), Xherdan Shaqiri (29) und den Gladbacher Breel Embolo (24) kann sich durchaus sehen lassen und – wie gegen die Türkei – durchaus attraktiv kombinieren. Das Defensivverhalten ist aber gerne mal schweizerisch neutral. So kann es auch passieren, dass sie von einem individuell und mannschaftlich überlegenen Gegner wie Italien einfach überrollt werden. Auch in der Nations League gab die Schweiz gegen eine eher uninspirierte DFB-Elf einen 2:0- und 3:2-Vorsprung aus der Hand.

Mehr News und Stories rund um den internationalen Fußball

Prognose

Österreich hat gegen Italien gezeigt, wie man einem großen Namen das Leben lange schwer machen kann. Dass die Schweiz jedoch – vor allem in der Defensive – die Qualität hat, um Karim Benzema, Antoine Griezmann und Kylian Mbappé so einzuschränken, dass es zu einem eigenen Sieg reicht, darf bezweifelt werden. Frankreich hat Schwächen. Aber es braucht individuell stärkere Gegner, um diese offenzulegen. Spielerisch dürfte es durchaus ansehnlich werden, mit Chancen und Toren auf beiden Seiten – und einem französischen Sieg nach 90 Minuten.  

 

 

 

Mögliche Aufstellungen:

Frankreich: Lloris – Koundé, Kimpembe, Varane, L. Hernández – Kanté, Pogba, Tolisso – Griezmann, Mbappé, Benzema

Schweiz: Sommer – Elvedi, Akanji, R. Rodríguez – Widmer, Freuler, Xhaka, Zuber – Embolo, Shaqiri – Seferovic

Bildquelle: imago

Victor Catalina

Victor Catalina

Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.


Ähnliche Artikel