RB Leipzig gegen Tottenham – Gefährliche Ausgangslage

10. März 2020 | Vorschau | BY Chris McCarthy

Vorschau | Trotz einer überzeugenden Darbietung in London muss RB Leipzig vor dem Rückspiel gegen Tottenham um den Einzug in das Viertelfinale der Champions League zittern. Die Ausgangslage ist gefährlich.

RB Leipzig

Es war ein überzeugender Auftritt von RB Leipzig in London. Nichtsdestotrotz wird Trainer Julian Nagelsmann etwas gefrustet auf die verpassten Gelegenheiten des Hinspiels zurückblicken. Sein Team hatte den Gegner im Griff und hätte sich mit etwas mehr Effizienz im letzten Drittel mehr Auswärtstore sowie eine bequemere Ausgangslage vor dem Rückspiel erarbeiten können. Am Ende blieb es bei einem 1:0-Auswärtssieg.

Seitdem hatten die Bullen in der Bundesliga so ihre Mühen. Auf einen überzeugenden 5:0-Auswärtssieg gegen den FC Schalke 04 folgten für Leipzig zwei Unentschieden gegen Leverkusen (1:1) und Wolfsburg (0:0). Ein Rückschlag für den Titelkampf – der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern beträgt fünf Punkte – und ein mentaler Dämpfer.

Besonders geärgert hat Nagelsmann dabei, dass sich seine Mannschaft – anders als gegen Tottenham – deutlich zu wenige Torchancen herausspielte. Nach der Nullnummer gegen Wolfsburg sagte er: „Wir spielen gegen Wolfsburg und Leverkusen zu wenige Torchancen heraus, haben wenige direkte Duelle in der roten Zone gewonnen. Es waren genug interessante Situationen dabei, um besser vor das Tor zu kommen. Wir haben sehr wenige tiefe Laufwege aus der zweiten Ebene hinter die Kette, wenn der Gegner so tief steht.“

Gegen Tottenham muss sich das dringend ändern, denn die Spurs werden aufgrund ihrer eigenen Formprobleme und einem Defensiv-Fanatiker in José Mourinho als Trainer ebenfalls kompakt auftreten.

RB muss weiterhin auf die verletzten Willi Orban und Kevin Kampl verzichten. Ibrahima Konate ist immerhin wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen. Einen großen Schub verspricht dagegen die Rückkehr von Innenverteidiger Dayot Upamecano, der im Hinspiel gesperrt war. Der angeschlagene Ethan Ampadu dürfte weichen.

(Photo by Julian Finney/Getty Images)

Tottenham

Die 0:1-Pleite Tottenhams gegen Leipzig im Hinspiel ließ böses erahnen, so schwach präsentierte sich die Mannschaft von José Mourinho im heimischen Stadion.

Der Eindruck wurde bestätigt, denn seitdem konnten die Spurs kein einziges Erfolgserlebnis feiern. Es folgte eine 1:2-Niederlage beim FC Chelsea, eine 2:3-Heimpleite gegen die Wolverhampton Wanderers, ein bitteres wie peinliches Aus im FA Cup zuhause gegen Schlusslicht Norwich City im Elfmeterschießen und zu guter Letzt ein 1:1 beim FC Burnley. Die Top-Four in der Premier League sind sieben Punkte entfernt. Das nächste titellose Jahr bahnt sich an.

Alle Auftritte der letzten Wochen hatten dabei eines gemeinsam: Ohne die verletzten Harry Kane und Heung-Min Son fehlt es den Spurs an der individuellen Qualität im Angriffsdrittel, um die fehlende Spitzigkeit der Mannschaft, die sich wie ein roter Faden durch die Saison zieht, zu kaschieren. Kurz gesagt: Tottenham wirkt auch unter José Mourinho platt und hat nur wenige Spieler, die derzeit den Unterschied machen können. Am Montag folgte der nächste Rückschlag: Winter-Neuzugang Steven Bergwijn erlitt am Wochenende eine Knöchelverletzung. Laut Mourinho droht dem Niederländer das Saisonaus.

Hoffnung geben in der Offensive derzeit einzig Lucas Moura und Giovani Lo Celso, den Tottenham-Experte Alasdair Gold (football.london) für das Achtelfinale gegen Leipzig als Schlüsselspieler auserkoren hatte. Seine spielerischen Impulse tuen dem statischen Spiel der Spurs sichtlich gut. Gegen Leipzig wird er gefordert sein, für Impulse zu sorgen und schnelle Gegenangriffe zu initiieren. Dele Alli dürfte als Stürmer auflaufen.

Neben Kane, Son und Bergwijn steht Mourinho in Leipzig auch Mittelfeld-Dynamo Moussa Sissoko und Linksverteidiger Ben Davies nicht zur Verfügung.

(Photo by Laurence Griffiths/Getty Images)

Prognose

Leipzig ist der Favorit auf das Weiterkommen. Doch so verdient der Sieg im Hinspiel auch war und so angespannte die Lage bei Tottenham auch ist, RB Leipzig geht mit einem gefährlichen Ergebnis in das Rückspiel. Es genügt ein Standard, ein Fehler, ein Konter, um den Spurs neues Leben einzuhauchen und die Nerven des Bundesligisten auf die Probe zu stellen.

Mögliche Aufstellungen

RB Leipzig: Gulacsi – Klostermann, Upamecano, Halstenberg – Mukiele, Laimer, Sabitzer, Angelino – Werner, Schick, Nkunku

Tottenham: Lloris – Aurier, Sanchez, Alderweireld, Vertonghen – Lucas, Winks, Lo Celso, Dier, Lamela – Alli

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(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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