Spielbericht | Im Achtelfinale der Champions League empfing am Dienstagabend Milan die Spurs. In einer zähen Partie besiegten die Rossoneri Tottenham dank einem frühen Tor von Brahim Diaz.

Diaz bringt Milan früh in Führung

Zeitgleich zum Gipfeltreffen zwischen PSG und dem FC Bayern München duellierten sich am Dienstagabend im Achtelfinale der Champions League die AC Milan und Tottenham Hotspur. Im legendären San Siro trafen dabei zwei Mannschaften aufeinander, deren Formkurve zuletzt stark schwankte und die vom Verletzungspech heimgesucht wurden. Bei den Mailändern schaffte es Fikayo Tomori nicht in die Startelf, das Tor hütete erneut der in die Kritik geratene Ciprian Tatarusanu (37). Allgemein vertraute Stefan Pioli im ersten Champions League K.O.-Spiel für Milan seit 2014 der exakt gleichen Elf, die im letzten Spiel am vergangenen Freitag den ersten Milan-Sieg seit dem 04. Januar feiern konnte. Auf Seiten der Spurs sah sich Antonio Conte, für den die Auswärtsreise nach Mailand eine Rückkehr zu alter Wirkungsstätte war, durch Verletzungen und Gelbsperren dazu gezwungen, im Mittelfeld den beiden Youngstern Oliver Skipp (22) und Pape Matar Sarr (20) das Vertrauen zu schenken.

Milan brauchte nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. In der 7. Minute setzte sich Theo Hernandez (25) per Kopf gegen Cristian Romero (24) durch und trieb den Ball bis an die Grundlinie. Tottenhams Nummer Zwei Fraser Forster konnte die scharfe Hereingabe nicht richtig kontrollieren, der heran rauschende Brahim Diaz (23) traf  zum 1:0: Frühe Ekstase im San Siro. Mit einem Freistoß in der 13. Minute nährten sich die Spurs das erste Mal an den Kasten von Milan an. In Folge des Gegentores war die Mannschaft von Antonio Conte bemüht, das Ruder der Partie zu übernehmen. Milan konzentrierte sich auf das Verteidigen und lauerte auf Umschaltsituationen. Aus ihrer spielerischen Überlegenheit und zahlreichen Standardsituationen konnten die Spurs jedoch kein Kapital schlagen.

In einer körperlich geprägten Partie sorgten nach einer guten halben Stunde zahlreiche Fouls und Unterbrechungen für ein zerfahrenes Spiel. Nachdem das Spiel gegen Ende der ersten Halbzeit an Intensität verlor, wurden die Zuschauer kurz vor dem Halbzeitpfiff durch eine Großchance der Spurs nochmal wach gerüttelt: Son Heung-Min (30) wurde per Steilpass gen Strafraum der Mailänder geschickt, scheiterte jedoch an Tatarusanu. Harry Kane setzte die Kugel im Nachschuss an die Latte. Wie sich später herausstellte, befand sich der Südkoreaner beim Zuspiel jedoch ohnehin im Abseits.

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Zähe zweite Hälfte zwischen Milan und Tottenham

Die zweite Halbzeit begann wie die erste: Die Rossoneri ließen Tottenham weitestgehend gewähren. Kurz nach Wiederanpfiff holte sich Cristian Romero mit einem harten Einsteigen gegen Sandro Tonali (20) die verdiente gelbe Karte ab. Ohne nennenswerte Chancen auf beiden Seiten dümpelte die Partie, die einem Champions League Achtelfinale über weite Strecken nicht gerecht wurde, im Anschluss vor sich hin. Eine gefährliche Hereingabe von Clement Lenglet (27) konnte in letzter Sekunde von Simon Kjaer (33) entschärft werden (65. Minute). Beide Teams hatten spielerisch wenig anzubieten, sowohl in den Strafraum von Tatarusanu als auch Forster segelten meist ziellose Flanken.

Milans Sommer-Neuzugang Charles De Ketelaere (21), der in dieser Saison noch ohne Torerfolg ist, hätte kurz nach seiner Einwechslung in der 77. Minute per Kopf fast auf 2:0 erhöht. Bei der darauffolgenden Ecke verpasste der Ex-Schalker Thiaw (21) das Tor ebenfalls per Kopf knapp. Mit diesen beiden Großchancen erwachte das San Siro erneut zum Leben und die Schlussphase brach an. Bei den Spurs waren inzwischen Richarlison (25) und Arnaut Danjuma (26) auf dem Feld, um den Ausgleichstreffer zu erzwingen. Trotz dem hochkarätigen Offensivpersonal gelang es den Spurs – auch dank einer konzentrierten Abwehrleistung von Milan – nicht mehr, zwingend vor den Kasten der Rossoneri zu kommen. So blieb es nach 90 unspektakulären Minuten beim 1:0 für Milan, die somit die Tür zum Viertelfinale ein Stück weit aufmachen. Die Spurs, die über weite Strecken mehr vom Spiel hatten, werden mit dem Ergebnis leben können. Wollen die Londoner die nächste Runde erreichen, bedarf es im Rückspiel aber an einer deutlichen Leistungssteigerung.