Chancenwucher: 1. FC Köln verspielt Führung und unterliegt Magdeburg
14. September 2024 | News | BY Yannick Lassmann
Das Zweitliga-Topspiel am Samstagabend bot reichlich Aufregung. Der 1. FC Köln dominierte den 1. FC Magdeburg über weite Strecken, vergab jedoch reihenweise hochkarätige Möglichkeiten und verlor schließlich mit 1:2.
1. FC Köln drückt und stellt Torschussrekord auf
Im ausverkauften Müngersdorfer Stadion ergriffen die Hausherren von Beginn an die Initiative. Brenzlig wurde es bereits nach fünf Minuten, als Denis Huseinbasic aus 18 Metern abzog und Dominik Reimann den Versuch über die Latte lenkte. Wenig später verfehlte Julian Pauli infolge eines von Leart Paqarada getretenen Eckballs nur knapp per Kopf (9.). Der spielstarke 1. FCM machte in der zwölften Minute durch eine Umschaltsituation erstmals auf sich aufmerksam. Martijn Kaars fehlten aus halbrechter Position nur wenige Zentimeter.
Vorteile besaß aber weiter der 1. FC Köln. Die Riesenchance zur Führung ergab sich nach 18 Minute, nachdem Paqarada den Ball im gegnerischen Strafraum eroberte und Tim Lemperle bediente, der nur noch ins leere Tor einschieben musste, doch von hinten kam Mohammed El Hamkouri angeflogen und klärte sensationell für seinen geschlagenen Torwart Reimann, indem er den Ball an den Pfosten beförderte. Dejan Ljubicic wiederum setzte die Kugel per Schlenzer knapp neben das Tor (23.).
Immer wieder verbuchte die Mannschaft von Gerhard Struber Ballgewinne tief in der gegnerischen Hälfte, doch es gelang ihr zu selten, daraus Torszenen zu kreieren. Dafür probierte sie es vermehrt aus der Distanz, doch auch Lemperle fand kein Vorbeikommen an Reimann (39.). Insgesamt brachte es der 1. FC Köln auf satte 18 Torschüsse im ersten Abschnitt und erreichte damit den Zweitliga-Höchstwert der laufenden Saison. Dennoch ging es torlos in die Katakomben.
1. FC Köln lässt Magdeburg im Spiel und wird bestraft
Die Erlösung für die Geißböcke erfolgte kurz nach Wiederanpfiff. Auslöser war erneut eine Balleroberung weit in der gegnerischen Spielhälfte. Über Lemperle und Linton Maina, der die Übersicht behielt, landete der Ball bei Damion Downs, der den Ball über die Linie grätschte – 1:0 (49.). Der Wiede von Maina bediente Downs hätte in der 55. Minute nachlegen müssen, doch er schoss unbedrängt aus zentraler Position Reimann an.
120 Sekunden später wurde Downs schon wieder freigespielt, diesmal flog sein abgefälschter Schuss an den Pfosten. Der sehr sehenswert spielende, aber seine Möglichkeiten nicht nutzende 1. FC Köln wäre beinahe bestraft worden, als er in einen Konter lief. Den Heberversuch von Kaars wehrte der herausstürzende Jonas Urbig ab (59.). Es entwickelte sich die beste Phase der Gäste, die sich umgehend auch im Resultat widerspiegelte. Der am zweiten Pfosten vollkommen freistehende Falko Michel köpfte nach Flanke von El Hankouri aus kurzer Distanz durch die Beine von Urbig – 1:1 (66.).
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Die Gastgeber zeigten sich vom Ausgleich unbeeindruckt und erspielten sich direkt wieder Großchancen. Doch allmählich verzweifelten sie am großartig aufgelegten Reimann, der binnen weniger Minuten gegen Lemperle, Ljubicic und Paqarada parierte. Auf der Gegenseite blieb der 1. FC Magdeburg gefährlich. Einen dieser Angriffe verwertete Jean Hugonet, indem er aus 17 Metern wuchtig und unhaltbar für Urbig ins linke Eck traf – 1:2.
Der 1. FC Köln rannte danach weiter an. Es gab aber kein Durchkommen mehr, sodass er sich trotz über 30 Torschüssen und erspielten xGoals von 4.64 mit 1:2 geschlagen geben musste. Der 1. FC Magdeburg feierte einen enorm glücklichen Sieg und klettert auf Rang zwei. Am 22. September steigt im eigenen Stadion das Spitzenspiel gegen Tabellenführer Karlsruhe.
1. FC Köln – 1. FC Magdeburg 1:2 (0:0)
1. FC Köln: Urbig,-Thielmann (69. Carstensen), Pauli (88. Tigges), Hübers, Paqarada,-Martel,-Ljubicic, Huseinbasic,-Maina (76. Waldschmidt),-Lemperle, Downs (76. Adamyan)
1. FC Magdeburg: Reimann,-Hugonet, Hoti, Heber,-Musonda, Gnaka (46. Michel), Krempecki (64. El-Zein), El Hankouri,-Atik (46. Nollenberger), Kaars (90+3. Müller), Amaechi (64. Burcu)
Tore: 1:0 Downs (49.), 1:1 Michel (66.), 1:2 Hugonet (83.)
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.