Es wäre ein Sensations-Deal! Zieht es Florian Neuhaus zurück nach Düsseldorf? Durch sein legendäres „Malle-Video“ steht der Ex-Nationalspieler in Mönchengladbach auf dem Abstellgleis – und die Fortuna unternimmt nun öffentliche Bemühungen um ihren ehemaligen Mittelfeldspieler.
Im Zuge seines legendären „Malle-Videos“, in dem er Gladbach-Sportdirektor Roland-Virkus verunglimpfte und sein eigenes Gehalt leakte, wurde Florian Neuhaus (28) vom Klub suspendiert, trainiert seither mit der zweiten Mannschaft. Seine sportliche Zukunft bei der Borussia steht nach dem Skandal am Scheideweg. In der Folge kamen auch Gerüchte um eine mögliche Rückkehr zu Fortuna Düsseldorf auf, wo der technisch starke Mittelfeldspieler die Saison 2017/18 auf Leihbasis verbrachte, ehe er bei Gladbach zu einem gestandenen Bundesliga-Spieler reifte und im Oktober 2020 sogar für die Nationalmannschaft debütierte.
Neuhaus: Wird die Gehaltsfrage zum Knackpunkt?
Dass sich der Zweitligist nun also Gedanken über eine Verpflichtung macht, liegt irgendwo auf der Hand. Neu ist, dass der Aufstiegsaspirant nun auch öffentlich um seinen ehemaligen Spieler wirbt. „Wenn es eine Gelegenheit gibt, ihn zu verpflichten, sollte man nicht versäumen, sie zumindest zu prüfen“, machte Vorstand Sport Klaus Allofs vor wenigen Tagen im Interview mit der Rheinischen Post keinen Hehl daraus, dass der Klub an Neuhaus interessiert ist.
Im Rahmen der 1:5-Auftaktpleite am Samstagabend in Bielefeld legte Allofs gegenüber Sky einen drauf: „Wenn so ein Spieler, der auch schon bei Fortuna gespielt hat, zurzeit außen vor ist, wäre es fahrlässig, wenn wir uns damit nicht beschäftigen. Auch wenn diese Größenordnung eigentlich utopisch erscheint.“
Zum Hindernis könnte nämlich das Finanzielle werden. In Gladbach hat Neuhaus zwar noch Vertrag bis 2027, allerdings würden die Fohlen Neuhaus bei einem Wechsel wohl keine Steine in den Wege legen, zumal sie durch einen Abgang sein Jahresgehalt von „eins, zwei, drei, vier Millionen“ Euro, wie Neuhaus im „Malle-Video“ verriet, einsparen würden – für die Borussia kein billiges Geschäft. Allerdings könnte das Gehalt bei der Fortuna zum Knackpunkt werden, denn: Laut Bild kann der Zweitligist nicht mehr als eins bis 1,5 Millionen Euro jährlich bieten – sprich: Neuhaus müsste auf ein Jahressalär von knapp drei Millionen Euro verzichten.
Was dagegen für einen Wechsel spricht, ist nicht nur die Tatsache, dass der 1,85 Meter große Rechtsfuß einst das rote Trikot trug. Der zehnfache Nationalspieler wohnt mit seiner Familie in Düsseldorf, seine Tochter Luna kam dort im März zur Welt. Und was der Fortuna womöglich am meisten in die Karten spielt: Neuhaus‘ Frau ist die Tochter von Düsseldorfs Physio-Legende Bernd Restle. Dieser wurde in den vergangene Tagen laut Bild auch häufiger als gewöhnlich bei Trainingseinheiten gesichtet, soll dort intensive Gespräche mit Allofs und Trainer Daniel Thioune geführt haben. Ob es dabei um Neuhaus ging?
Apropos Thioune, der Übungsleiter äußerte sich nun auch offensiv zur Neuhaus-Thematik: „Ich würde Florian Neuhaus gerne in meiner Mannschaft sehen, gar keine Frage. Aber einen Rocco Reitz auch, da gibt es noch andere Spieler. Jedoch ist die Beziehung zwischen ihm und Fortuna ja auch sehr charmant – familiär und aufgrund der Vergangenheit“, zitiert die Bild den 51-Jährigen. „Ich sehe das nicht als realistisch an, aber wenn Christian Weber (Sportdirektor) und Klaus Allofs mir sagen, dass das realistisch werden könnte, setze ich mich damit auseinander.“
Was neben der familiären Nähe für einen Wechsel zum Aufstiegsanwärter aus der Rheinmetropole spricht, ist die Tatsache, dass Neuhaus dort wohl auf Anhieb Stammspieler, Star und Anführer wäre. Von diesem Status ist er im rund 40 Kilometer entfernten Borussia-Park aktuell meilenwert entfernt.