Elfmeter kontern Abwehrbollwerk: FC Bayern erzwingt Pflichtsieg gegen Augsburg
22. November 2024 | News | BY Janis Kliesch
Nach der Länderspielpause nahm die Bundesliga am Freitagabend ihren Spielbetrieb wieder auf. In der Allianz Arena empfing der FC Bayern München den FC Augsburg. Der Rekordmeister wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gewann mit 3:0.
Bayern drückt, aber Augsburg hält dagegen
Bei den Münchnern stand Manuel Neuer im Tor. Der 38-Jährige hatte zuletzt mit Rippenproblemen zu kämpfen, wurde aber rechtzeitig fit. Im defensiven Mittelfeld musste Vincent Kompany erstmals den Ausfall von Joao Palhinha kompensieren, nachdem der Portugiese sich bei der Nationalmannschaft einen Muskelbündelriss zugezogen hatte. Für ihn begann Leon Goretzka. Der FCA trat indes mit der gewohnten Dreierkette an, einzig Elvis Rexhbecaj kam neu in die erste Elf. Er startete anstelle von Kristijan Jakic in der Zentrale.
In leichtem Schneefall wurde die Begegnung um 20:30 Uhr angepfiffen. Erwartbar krallten sich die Hausherren die Spielkontrolle, fanden aber noch keine Wege durch die enge Verteidigung der Fuggerstädter. Zwölf Minuten nach Beginn erfolgte der erste Abschluss des FCB, Goretzka schloss aus rund 20 Metern ab. Der Ball rollte links am gegnerischen Tor vorbei. Als nächstes brachte Kingsley Coman eine scharfe Hereingabe in die Mitte, die Jamal Musiala annahm. Der 21-Jährige legte auf Joshua Kimmich ab, allerdings verzog der DFB-Kapitän deutlich (18.).
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Weiterhin setzte sich der Rekordmeister in der Augsburger Hälfte fest, nach wie vor boten sich aber nahezu keine Lücken. Coman zog in der 23. Spielminute daher aus der Distanz ab, Nediljko Labrovic konnte ohne Probleme parieren. Im Anschluss kamen die Gäste zu ihrer ersten Chance, Alexis Claude-Maurice köpfte Neuer infolge einer Flanke in die Arme (25.). Danach kam die Kugel erst zu Harry Kane hinter die Kette, aus spitzem Winkel schoss der Engländer den FCA-Keeper an. Labrovic wehrte kurz darauf auch einen Versuch von Musiala ab (27.). Das 1:0 lag in der Luft, weil die Bayern den Druck erhöhten. Musiala drehte erneut links im Strafraum auf, wieder blockte der kroatische Torwart (34.).
Jess Thorup war anschließend gezwungen, zum ersten Mal zu tauschen: Dimitris Giannoulis verletzte sich schon nach 38 absolvierten Minuten und zeigte an, dass es für ihn nicht mehr weitergeht. Mats Pedersen kam auf das Feld. Das Geduldsspiel ging weiter, auch als Musiala nur knapp an einer flachen Hereingabe vor das Tor von Kane vorbeirutschte (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal brenzlig: Goretzka zog per Dropkick aus zweiter Reihe ab, Labrovic konnte das Spielgerät gerade noch über den Querbalken lenken (45.+3). Der FCA hielt dem Münchner Dauerdruck diszipliniert im Kollektiv stand, sodass es mit dem 0:0 in die Kabinen ging.
Kane-Elfmeter entscheiden das Spiel
Ohne weitere Wechsel begann der zweite Durchgang. Am Kräfteverhältnis änderte sich ebenfalls nichts. Die Bayern spielten eine Ecke kurz aus, schließlich chippte Raphael Guerreiro auf Musiala hinter die Kette. Den Kopfball des Nationalspielers konnte Labrovic auffangen (48.). Es kam zu zwei vielversprechenden Gelegenheiten der Heimmannschaft: Zunächst flankte abermals der Portugiese, diesmal hielt Goretzka seinen Schädel hinein – der Ball sprang auf die Latte (49.). Zwei Minuten später feuerte Olise von der Strafraumkante auf den Kasten der Fuggerstädter, den scharfen Schuss parierte Augsburgs Torhüter erneut. Guerreiro schloss in der 57. Minute aus ähnlicher Position ab, setzte jedoch zu hoch an.
Nach einem weiteren Eckball reklamierten die Spieler von Kompany wild ein vermeintliches Handspiel. Schiedsrichter Daniel Schlager ließ zunächst weiterlaufen, schaute sich die Szene im Folgenden aber auf dem VAR-Monitor an. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe er auf den Punkt zeigte. Pedersen kam eindeutig mit dem Arm an die Kugel. In der 63. Spielminute trat Kane gegen Labrovic an und verwandelte den Strafstoß sicher zur 1:0-Führung in der oberen rechten Torecke.
Der englische Stürmer kam danach per Kopf zu einem weiteren Abschluss, konnte das Spielgerät aber nicht kräftig genug in Richtung Tor drücken (65.). Kimmich probierte es doppelt aus der Distanz, einmal zu zentral (67.) und dann zu energisch (71.). Beide Teams rotierten anschließend mehrfach, unter anderem kam Ruben Vargas in der 78. Minute aufseiten des Thorup-Teams nach seiner Verletzung zurück. Darüber hinaus nahm das Spieltempo in dieser Phase ab. Musiala zog aus zentraler Position ab, den halbhohen Ball hielt Labrovic (83.). Unterdessen strahlten die Gäste in der zweiten Halbzeit nach vorne keine Gefahr aus und gaben null Schüsse ab.
Die Bayern hatten alles im Griff und näherten sich gelegentlich noch dem FCA-Tor an. Serge Gnabry legte das Spielgerät vor die Torlinie, wo Kane einlief. Keven Schlotterbeck traf ihn dabei entscheidend am Fuß, sodass es den zweiten Strafstoß gab – wieder nach VAR-Überprüfung. Der Verteidiger sah hierfür seine zweite gelbe Karte in diesem Match und musste die letzten Züge der Partie aus den Katakomben verfolgen. Nochmal duellierten sich Kane und Labrovic aus elf Metern, abermals blieb der Bayern-Star cool. Diesmal schob er unten links zum 2:0 ein. Zwei Minuten später schnürte er auf Vorlage von Goretzka seinen Hattrick und besiegelte den 3:0-Endstand.
FC Bayern München – FC Augsburg 3:0 (0:0)
FC Bayern München: Neuer – Guerreiro (76. Laimer), Upamecano, Kim, Davies (90.+4 Boey) – Kimmich, Goretzka – Olise (76. Sane), Musiala (88. Müller), Coman (76. Gnabry) – Kane
FC Augsburg: Labrovic – Matsima, Gouweleeuw, Schlotterbeck – Wolf (78. Koudossou), Maier (69. Kömür), Onyeka, Rexhbecaj, Giannoulis (38. Pedersen) – Claude-Maurice (78. Vargas), Tietz (69. Essende)
Tore: 1:0 Kane (E) (63.), 2:0 Kane (E) (90.+3), 3:0 Kane (90.+5)
Platzverweise: Schlotterbeck (FC Augsburg, 90.+2)
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)