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Bundesliga-Brennpunkte: Der absolute Showdown steht bevor – Köln lebt

5. Februar 2024 | Spotlight | BY Jannek Ringen

Der 20. Spieltag in der Bundesliga ist Geschichte und die Geschehnisse sowohl an der Tabellenspitze als auch im Keller der Liga spitzen sich zu. In dieser Wochen müssen wir über den Showdown am kommenden Wochenende und ein Lebenszeichen des 1. FC Köln sprechen. Die Brennpunkte.

Bundesliga: Es spitzt sich weiter zu

An diesem Wochenende konnten wir den 20. Spieltag in der Bundesliga abhaken und konzentrieren uns auf das, was an den kommenden 14 Spieltagen vor uns liegt. Doch zuerst müssen wir auf ein Wochenende zurückschauen, welches uns einige weitere Erkenntnisse über die Spielzeit 2023/24 im deutschen Oberhaus geliefert hat. Dieses Mal geht unser Blick sowohl in den Keller der Tabelle, wo der 1. FC Köln ein Lebenszeichen senden konnte, als auch an die Spitze, wo es am kommenden Spieltag zu einem Showdown kommen wird.



Vergesst den Klassiker – am Wochenende sehen wir einen Showdown

Nachdem der FC Bayern im November zum x-ten Mal in den letzten Jahren deutlich gegen Borussia Dortmund gewonnen hatte, schrieben wir davon, dass es sich bei dem „Klassiker“ nur um eine Mär handelt. Immer wieder versuchten diverse deutsche Medien das Spiel mit den Topspielen der anderen europäischen Top-Ligen wie Real Madrid gegen den FC Barcelona oder Manchester City gegen den FC Liverpool gleichzusetzen. Dabei war den meisten Fans oftmals zuvor bereits klar, dass der Sieger aus München kommt. Und das Ergebnis war das ein oder andere Mal nicht knapp. In der kommenden Woche werden wir jedoch ein wahres Topspiel zu sehen bekommen.

Am Samstag um 18:30 Uhr empfängt Bayer Leverkusen in der heimischen BayArena den FC Bayern zum Spitzenspiel in der Bundesliga. Dabei duellieren sich nicht nur zwei Mannschaften, die mit 52 respektive 50 Punkten eine der besten Saisons der Bundesliga-Geschichte spielen, sondern auch zwei absolute Top-Teams. Auf der einen Seite formte Xabi Alonso aus einer Truppe von starken Individualisten wie Florian Wirtz oder Alejandro Grimaldo eine schlagfertige Truppe, die es mit dem FC Bayern aufnehmen kann. Auf der anderen Seite steht Thomas Tuchels Offensivmaschine rund um einen Weltklasse-Spieler wie Harry Kane, der jeden Gegner vor Probleme stellen kann.

Es wird ein Fußballspiel von zwei Mannschaften erwartet, die in der Lage sind auf dem allerhöchsten Niveau zu spielen und aktuell sicherlich zu den Top-Teams in Europa gehören. Mit einem Sieg könnte die Mannschaft um Joshua Kimmich erstmals seit dem 5. Spieltag die Tabellenführung in der Bundesliga übernehmen. Auf der anderen Seite würde Leverkusen mit einem Dreier 13 Spieltage vor dem Ende die große Chance besitzen, sich erstmals die Meisterschaft zu sichern und damit die über ein Jahrzehnt dauernde Dominanz des FC Bayern zu brechen.

Sicherlich ist es aus historischer Sicht nicht gleichbedeutend mit dem „Klassiker“ zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern, allerdings übersteigt die Partie am kommenden Samstag diese Partie sportlich um Längen.

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Bundesliga: Bayer Leverkusen und der FC Bayern treffen aufeinander.

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

Totgesagte leben länger – der Effzeh sendet ein Lebenszeichen

Sprichwörter in aussichtslosen Situationen? „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ oder „totgesagte Leben länger“? Sucht es euch aus. Aussichtslos war sie Situation des 1. FC Köln im Kampf um den Klassenerhalt der Bundesliga vor dem 20. Spieltag. In den Gesprächen vor der Partie wurde der neue Effzeh-Trainer Timo Schultz mit der Statistik konfrontiert, dass seine Mannschaft mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent absteigen würde. Dieser wollte eine Wagenburg-Mentalität rund um sein Team erschaffen und damit den Abstiegskampf bestreiten. Schließlich hatten den auf Platz 16 liegenden Kölnern die Niederlagen von Darmstadt und Mainz im Vorfeld Mut gemacht.

Allerdings war der Gegner die Eintracht aus Frankfurt, die bisher eine starke Saison spielt und sich im Winter mit guten Neuzugängen verstärkt hatte. Die Aussichten gegen die starke Abwehr der SGE war vor der Partie denkbar schlecht. Schließlich hatte der Effezeh in der Bundesliga erst zwölf Tore erzielen können und musste mit Mark Uth, Luca Waldschmidt und Davie Selke auf drei qualitativ hochwertige Offensivspieler verzichten. In der Startaufstellung standen Faride Alidou, Florian Kainz und Jan Thielmann nur drei Spieler, die in dieser Saison treffen konnten. Die Hoffnungen auf einen Sieg? Hatten höchstwahrscheinlich nur die größten Optimisten.

Doch in der eigenen Arena, angepeitscht von den eigenen, frenetischen Fans, lieferte der Effzeh eine starke Partie ab und stellte die Eintracht vor große Probleme. Gerade in der Anfangsphase kam die SGE nicht mehr der offensiven Power, welche der Angriff um Thielmann und Alidou entwickelt, klar. Am Ende schlug der 1. FC Köln nach einer starken Leistung etwas überraschend Eintracht Frankfurt mit 2:0 und verschafft sich etwas Luft gegenüber der Konkurrenz aus Darmstadt und Mainz. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt aktuell vier Punkte. Totgesagte Leben länger.

Bundesliga: Der 1. FC Köln lebt.

(Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Der VfL Wolfsburg tritt auf der Stelle – aber Kovac bleibt

Am Sonntagnachmittag traf der VfL Wolfsburg auf die TSG Hoffenheim. Zugegeben, die ist kein Spiel, welches die Herzen der Fußballfans in Deutschland höher schlagen lässt. Das Herz von Niko Kovač dürfte es in der Vorbereitung auf dieses jedoch des Öfteren höher schlagen lassen haben. Bereits seit mehreren Monaten ist der VfL-Trainer angezählt, da die Wölfe nach großen Investitionen im Sommer den Ansprüchen hinterherlaufen und im Mittelfeld der Bundesliga festhängen. Das 2:2 gegen die Hoffenheimer sorgte dafür, dass die Diskussionen um den ehemaligen Coach des FC Bayern nicht abnehmen.

Es war bereits das vierte Unentschieden für den VfL Wolfsburg im neuen Jahr. Angesichts dessen, dass die Gegner zuvor Heidenheim, Köln und Mainz hießen, ist dies eigentlich deutlich zu wenig für die Erwartungen der Wölfe. Gegen Hoffenheim wurde sichtbar, dass die spielerische Entwicklung der Mannschaft zu Wünschen übrig lässt. Zwar kam man zu einigen Torchancen, die lag jedoch fast ausschließlich an der individuellen Klasse von Jonas Wind anstatt einer ausgeklügelten Team-Taktik. Deshalb wurde die Mannschaft auch von Pfiffen sowohl in der Halbzeit als auch nach dem Spiel begleitet.

Marcel Schäfer hat am Sonntagabend bereits bestätigt, dass Kovač auch am kommenden Wochenende gegen Union Berlin auf der Trainerbank sitzen wird. Auf sie wartet ein Gegner, der abwartend agiert und den Gegner agieren lässt. Der VfL hat in dieser Saison gezeigt, dass ihm diese Position überhaupt nicht liegt, weshalb ein schwieriges Auswärtsspiel an der Alten Försterei erwartet wird. Gewinnt man dieses Spiel nicht, wird die Kritik am Übungsleiter der Wolfsburger weiter zunehmen. Es braucht dringend ein Erfolgserlebnis, damit sich Kovač etwas Luft verschaffen kann. Ansonsten muss er jedes Mal mit dem Gedanken in die Trainingswoche gehen, dass diese seine letzte sein könnte. Und das kostet Kraft.

Bundesliga: Niko Kovac unter Druck.

(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)

(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Jannek Ringen

Sozialisiert durch die Raute von Thomas Schaaf, gebrochen durch den Abstieg unter Florian Kohfeldt. Fußball in Deutschland ist sein Fachgebiet, aber immer mit einem Blick in England und Italien.


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