Die Nummer 1 in Niedersachsen ist… wer?

Der VfL Wolfsburg empfängt heute im DFB-Pokal den Rivalen aus Niedersachsen, Hannover 96. Die „Wölfe“ verfügen individuell über die besseren Spieler, Hannover spielt unter Andre Breitenreiter aber einen weitgehend sehr effizienten Fußball und steht auch in der Tabelle vor dem VfL. Im direkten Duell könnte Martin Schmidt nach 5 Remis in 5 Spielen in der Liga ein erstes Erfolgserlebnis feiern. Andre Breitenreiter will dies verhindern.

Wer die Vormachtstellung in Niedersachsen inne hat, lässt sich nur schwer beurteilen. Hannover steht in der Tabelle auf Platz 6, hat beeindruckende 15 Punkte auf dem Konto und zusammen mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund die beste Defensive der Liga.

Breitenreiter als Erfolgsfaktor

Seit der Übernahme von Andre Breitenreiter als Trainer von Hannover 96 verloren die Niedersachsen nur zwei Spiele. Die defensive Stabilität, die Breitenreiter implementieren konnte, ist beeindruckend. Die Spiele der 96er sind fußballerisch wahrhaftig keine Leckerbissen, aber das müssen sie auch nicht sein. Die Punktausbeute gibt dem Klub recht, mit 10 Toren in 9 Spielen auf Platz 6 zu stehen unterstreicht die Effizienz.

(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP/Getty Images)

Auch im DFB-Pokal wird Hannover defensiv auftreten, mit Anton und dem derzeit überragenden Salif Sané in der Innenverteidigung, den zuletzt starken Schwegler und Fossum davor das Zentrum schließen. Auch ein Einsatz von Bakalorz als zusätzliche Stabilisation ist ein Thema. Harnik, Karaman, Jonathas, Füllkrug – wer auch immer in der Offensive auflaufen wird, die 96er können punktuell immer wieder zu Chancen kommen, zuletzt brillierte der 24-jährige Füllkrug mit einem Doppelpack nach Einwechslung.

Schmidt stabilisiert, aber gewinnt nicht

Martin Schmidt ging den Job beim VfL Wolfsburg an um die Mannschaft nach Andries Jonker zu stabilisieren. Seine ersten 5 Spiele endeten allesamt Remis, damit konnte man in Wolfsburg nicht vollends zufrieden sein. Doch bei den Gegnern (Werder, Bayern, Mainz, Leverkusen und Hoffenheim) ungeschlagen zu bleiben, ist durchaus ein guter Beginn, der nun gefestigt werden muss. Die Mannschaft zeigt Charakter, erzielte gegen Hoffenheim kurz vor dem Ende den Ausgleich, holte in München ein 0:2 auf.

(Photo by JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images)

Die Offensivoptionen in Wolfsburg sind mit Malli, Didavi, Blaszczykowski, Dimata, Hinds, Ntep, Stefaniak, Origi und Gomez vielschichtig, Schmidt hauchte vor allem Malli wieder mehr Selbstvertrauen ein. Punktuelle Konzentrationsschwächen und partiell fehlende Durchschlagskraft in der Offensive müssen noch behoben werden. Ein wichtiger Faktor in der Offensive könnte in den kommenden Spielen Divock Origi werden, der gegen Hoffenheim bereits einige gute Szenen hatte. Mario Gomez könnte gegen Hannover erneut als Joker auflaufen, Origi wird also wahrscheinlich von Beginn an Gas geben können.

Prognose zum Pokalspiel

Am heutigen Abend um 18.30 Uhr könnte in der Volkswagen-Arena ein packendes Pokalspiel stattfinden. Beide Mannschaften begegnen sich wohl auf Augenhöhe, Wolfsburg ist stabiler geworden und hat fußballerisch zugelegt, Hannover ist defensiv unglaublich kompakt, weiß genau wie man den „Wölfen“ wehtun kann und bringt eine große Portion Selbstvertrauen mit.

Wenn es dem VfL Wolfsburg gelingt Hannovers Defensive permanent in Bewegung zu halten und auch im Pressing immer wieder Akzente zu setzen, könnte ein Heimsieg definitiv realistisch sein. Hannover wird sich aber erneut einen Plan zurechtlegen, mit dem man der Wolfsburger Offensive den Zahn ziehen will. Je länger es 0:0 steht und je mehr Abwehraktionen gelingen, desto ungeduldiger wird das Publikum in Wolfsburg, desto größer sind auch die Chancen, die Vorherrschaft in Niedersachsen zumindest bis zum nächsten Bundesligaspiel zu übernehmen.