FC Bayern | Salihamidzic: „Sané steht vor einem Jahr der Wahrheit“
28. Juni 2021 | News | BY Yannick Lassmann
News | Der FC Bayern München erlebt im Sommer einen Umbruch auf allen Ebenen. Im Fokus steht auch Hasan Salihamidzic, der sich zu zahlreichen Themen ausführlich äußerte.
FC-Bayern-Sportvorstand Salihamidzic: „Nagelsmann und ich haben das gleiche Verständnis“
Es hat sich viel getan beim FC Bayern München. Karl-Heinz-Rummenigge (65) gab den Posten als Vorstandsvorsitzender überraschenderweise schon jetzt an Oliver Kahn (52) ab. Mit Javi Martinez (32), Jerome Boateng (32) sowie David Alaba (29) verließen drei langjährige Leistungsträger den Verein. Ebenfalls nicht mehr mit an Bord ist Erfolgstrainer Hans-Dieter Flick (56) – auch aufgrund seiner Dissonanzen mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic (44). In der kicker-Montagsausgabe äußerte er sich zur Zukunft beim deutschen Rekordmeister, die von Neutrainer Julian Nagelsmann (33) geprägt werden soll.
Der FC Bayern stattete den in Hoffenheim und Leipzig erfolgreich arbeitenden Coach direkt mit einem Fünfjahresvertrag aus. Denn Salihamidzic zeigt sich von seinen Qualitäten vollends überzeugt: „Wir bekommen einen jungen, sehr guten, innovativen Trainer. Schon beim ersten Treffen haben wir sehr intensiv über die Zusammenstellung der Mannschaft diskutiert, über Kaderplanung, taktische Themen, den Campus, die Jugendarbeit, auch über Organisatorisches. Es wurde schnell klar, dass wir das gleiche Verständnis haben.“ Nagelsmann werde den Spielern „manches Neue zeigen und Neues von ihnen verlangen.“ Zur Umsetzung all seiner Ideen werde der FC Bayern ihn „von der ersten Minute an“ unterstützen.
Probleme aufgrund des jungen Alters von Nagelsmann sieht der Sportvorstand dagegen nicht aufkommen: „Wer Julian kennt, weiß, wie er mit Spielern umgeht, wie viele Gespräche er führt. Auch wenn er so jung ist, hat er bereits große Erfahrung in der Führung von Mannschaften.“
„Wir können nicht nur Toptransfers machen“
Klar ist, dass der Trainer sich noch auf Verstärkung für den Kader freuen darf. Salihamidzic betonte allerdings: „Wir können nicht nur sogenannte Toptransfers machen, sondern müssen Kaderspieler verpflichten, in denen wir spezifische Entwicklungspotenziale sehen, und wir müssen den von Jochen Sauer sehr gut geführten Campus noch intensiver einbeziehen.“ Die Mannschaft sei aktuell unverändert national wie international wettbewerbsfähig. An oberste Stelle stehe jedoch sowohl sportlich als auch wirtschaftlich sehr gut zu arbeiten. Daher zwinge Corona den FC Bayern, den wirtschaftlichen Aspekt noch stärker zu beachten. „Andere große europäische Klubs haben andere Geldquellen als wir, damit müssen wir umgehen“, so Salihamidzic.
Mit Nagelsmann käme ein Trainer, der neue Energien freisetze. Unter anderem sollen unter seiner Leitung auch schon zum Verein angehörende Spieler, den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung begehen. Zum Beispiel: Leroy Sané (25). Der Sportvorstand blickte auf seinen bisherigen Werdegang in München: „In der ersten Saison bei uns hat er sich herangetastet, sein großes Talent und einige gute Spiele gezeigt.“ Doch auf Dauer erfüllt er in dieser Verfassung nicht die hohen Ansprüche. „Aber jetzt erwarten wir, dass er Leistungsträger wird und die Mannschaft auch trägt. Das Jahr der Stabilisierung ist vorüber. Ich habe großes Vertrauen in ihn, auch wenn er eine andere Art als andere Spieler hat. Er steht allerdings auch vor einem Jahr der Wahrheit.“
Zudem forderte Salihamidzic auch von Serge Gnabry (25) und Kingsley Coman (25) mehr Konstanz. Einen anderen Status besitzt der als enorm begabt geltende Tanguy Nianzou (19). Trotz einer unglücklichen ersten Saison glaubt Salihamidzic an die Fähigkeiten des Innenverteidigers: „Ich glaube unverändert, dass er seine Qualitäten einbringen kann. Für mich ist er nach wie vor eines der größten europäischen Defensivtalente. Wenn er gesund bleibt, wird er für die Mannschaft wichtig werden.“
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(Photo: Imago)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.