Osimhen, Williams-Brüder und viele Talente – Die spannendsten Spieler der Europa League
24. September 2024 | Spotlight | BY Till Gabriel
Eine Woche nach der Champions League startet die UEFA Europa League in die neue Saison. Auch im zweitwichtigsten internationalen Wettbewerb tummeln sich große Namen und spannende Talente. Wir stellen euch acht Akteure vor, auf die es sich zu achten lohnt.
Europa League: EM-Star Williams gibt sich die Ehre
In der UEFA Europa League gehen auch in dieser Saison wieder einige Vereine an den Start, die sich lieber in der Königsklasse sehen würden. Manchester United, die Tottenham Hotspur oder Ajax bringen ihre Top-Stars mit in den Wettbewerb und wollen im Mai in Bilbao den altehrwürdigen UEFA-Pokal in den Himmel recken.
Nico und Inaki Williams (Athletic Club)
Er war einer der Shootingstars der EM in Deutschland und hätte sich seinen neuen Arbeitgeber frei aussuchen können. Letztendlich entschied sich Nico Williams für eine weitere Saison bei „seinem“ Athletic Club. Die baskische Vereinstreue zeichnet auch seinen älteren Bruder Inaki aus, der während seiner Karriere schon so manches lukratives Angebot ausschlug und längst eine Legende in Bilbao ist.
Nico Williams besticht durch sein enormes Tempo, mit seinen Dribblings stellt er jeden Außenverteidiger vor große Probleme. Zudem hat der 22-Jährige in Sachen Effektivität in der vergangenen Saison einen enormen Sprung nach vorne gemacht und trug mit zwei Treffern und einem Assist maßgeblich zum Triumph bei der Europameisterschaft bei.
Der FC Barcelona hätte den Flügelflitzer liebend gern mit seinem Nationalelf-Kumpel Lamine Yamal wiedervereint, der Wechsel platzte jedoch auch aufgrund der angespannten finanziellen Situation der Katalanen. So darf man sich in Bilbao mindestens auf ein weiteres Jahr doppeltes Williams-Spektakel freuen – das im besten Fall mit dem Europa-League-Finale im eigenen Stadion enden soll.
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Amad Diallo (Manchester United)
Das Endspiel ist auch das klare Ziel von Manchester United. Der stolze Traditionsverein aus der Premier League tritt seit Jahren auf der Stelle und muss in dieser Saison auf die Königsklasse verzichten. In der Europa League wollen die Red Devils den Titel holen und bauen dabei auf die Qualitäten von Amad Diallo.
Der Ivorer, der 2021 für 20 Millionen Euro aus Bergamo kam, ist nach mehreren Leihstationen endlich auf dem Sprung zum Stammspieler. In der Vorsaison kam er kaum zum Zug, spielte sich zuletzt aber in den Vordergrund. Diallo stand in vier der ersten fünf Premier-League-Spiele in der Startelf von Trainer Erik ten Hag. Der 22-Jährige ist ein vielseitiger Außenstürmer, der die vielversprechende Youngster-Offensive um Alejandro Garnacho und Rasmus Höjlund um ein weiteres hochtalentiertes Element ergänzt.
Wilson Odobert (Tottenham Hotspur)
Auf den Außenbahnen fühlt sich auch Wilson Odobert heimisch, den es im Sommer von Absteiger Burnley zu den Tottenham Hotspur zog. Der junge Franzose war 2023/2024 unter Vincent Kompany gesetzt und will nun den nächsten Schritt gehen. Derzeit muss er sich bei den Spurs noch meist mit Kurzeinsätzen begnügen, in der Europa League dürfte der 19-Jährige jedoch regelmäßig auf dem Platz stehen.
Der U20-Nationalspieler wurde bei PSG ausgebildet und ist mit seiner Geschwindigkeit wie gemacht für den intensiven Fußball unter Ange Postecoglu. In der Europa League zählen die Spurs neben ManUnited zu den Top-Favoriten, sind aber mit sieben Zählern aus fünf Spielen nur mäßig in die Liga gestartet. Am Donnerstag gastiert Qarabag Agdam in London.
Victor Osimhen (Galatasaray)
Dass Qarabag Agdam am Donnerstag in der englischen Hauptstadt landen wird, könnte Victor Osimhen durchaus neidisch werden lassen. Der nigerianische Top-Stürmer wollte die SSC Napoli im Sommer um jeden Preis verlassen und verkrachte sich mit dem Klub, den er 2023 noch zur ersten Meisterschaft seit der Maradona-Ära geschossen hatte.
Ein Last-Minute-Transfer zu Chelsea kam auf den letzten Metern doch nicht zustande, Saudi-Klub Al-Ahli entschied sich für Ivan Toney. Ein Glück für Osimhen, dass das Transferfenster in der Türkei noch geöffnet war. Der überraschende Wechsel nach Galatasaray dürfte ihn vor einem Halbjahr auf der Tribüne bewahrt haben.
Für einen Spieler seines Kalibers (Marktwert: 100 Millionen Euro) ist die Süper Lig gewiss nur eine Zwischenstation, zumal die Istanbuler den Nigerianer nur für ein Jahr ausgeliehen haben. Für Galatasaray ist der Sturmtank, der einst für den VfL Wolfsburg auflief, ein Unterschiedsspieler, auch wenn er noch auf sein erstes Tor wartet.
Galeno (FC Porto)
In der vergangenen Spielzeit sorgte Galeno mit dem FC Porto in der Champions League für Furore. Im Achtelfinale zwangen die Drachen den FC Arsenal bis ins Elfmeterschießen, dem Brasilianer gelang im Hinspiel ein Traumtor in letzter Sekunde. Der 26-Jährige erntete die Früchte seiner starken Saison und debütierte im März für die Selecao.
In der noch jungen Saison ist der schnelle Linksaußen in bestechender Frühform und traf in den ersten sieben Pflichtspielen bereits sechsmal. Mit einem formstarken Galeno ist dem FC Porto in der Europa League viel zuzutrauen.
Jorrel Hato (Ajax)
Die Ajax-Akademie zählt zu den besten der Welt und bringt seit eh und je zahlreiche große Namen des niederländischen Fußballs hervor. Mit Jorrel Hato schickt sich gerade ein Abwehrtalent an, den großen internationalen Durchbruch zu schaffen. Schon mit 16 debütierte er für Ajax, mit 17 lief er als Kapitän auf und feierte seinen Einstand in der Nationalmannschaft. An der EM nahm der Teenager jedoch nicht teil.
Hato kann in der Abwehr jede Position bekleiden und besticht mit überdurchschnittlichen Qualitäten im Spielaufbau und einer für sein Alter beachtlichen Pressingresistenz. Nach einer Hinrunde zum Vergessen war der Youngster einer der Garanten für den Turnaround und trug einen großen Teil dazu bei, dass der viermalige Champions-League-Sieger Ajax in diesem Jahr immerhin in der Europa League ran darf.
Rodrigo Zalazar (SC Braga) und Sergio Gomez (Real Sociedad)
Zwei alte Bekannte aus der Bundesliga sind in ihren Teams absolute Schlüsselspieler und wollen in der Europa League für Aufsehen sorgen. Der ehemalige Schalker Rodrigo Zalazar läuft seit 2023 für den SC Braga auf und hat sich nach kurzer Eingewöhnungsphase zur Stammkraft gemausert. Mit vier Torbeteiligungen in der Liga Portugal ist der Uruguayer stark in die Spielzeit gestartet und will sich mit Blick auf die WM 2026 in den Fokus der Celeste spielen, für die er bisher einmal auflaufen durfte.
Sergio Gomez schloss sich einst mit 17 Jahren dem BVB an, konnte sich im Ruhrgebiet aber nicht durchsetzen. Beim RSC Anderlecht schaffte der Spanier aus der Jugend des FC Barcelona den Durchbruch und folgte 2022 dem Lockruf von Pep Guardiola und Manchester City. Mit den Skyblues gewann er prompt das Triple, kam in zwei Jahren aber nicht über den Status eines Ergänzungsspieler hinaus.
Nun ist Gomez zurück in der Heimat und bei Real Sociedad San Sebastian fest gesetzt. Besonders wertvoll macht den mittlerweile 24-Jährigen seine Variabilität. An den ersten sieben Spieltagen kam er in La Liga bereits als linker Verteidiger, offensiver Außen und im zentralen Mittelfeld zum Einsatz.
(Photo by Juan Manuel Serrano Arce/Getty Images)