Atletico vs. Barcelona: Endspiel für Koeman?

Kieran Trippier verfolgt Jordi Alba
Vorschau

Vorschau | Atletico Madrid und der FC Barcelona offenbarten einige Startschwierigkeiten. Während die mäßigen Leistungen beim amtierenden Meister überraschend kommen, steht bei den Katalanen schon der Job von Ronald Koeman auf dem Spiel.

Anpfiff der Partie ist am Samstag, 21.00 Uhr, live auf DAZN (Registriere dich jetzt auf DAZN und erhalte einen Gratismonat).

  • Atletico erzielte nur neun Tore in sieben Spielen
  • Trotz aller Probleme: Barcelona ist im Ligabetrieb noch ohne Niederlage
  • Die Colchoneros sind seit vier direkten Duellen ungeschlagen

Atletico: Weiter in die Spur finden

Atletico gewann im Mai den elften Meistertitel. In der Sommer-Transferperiode wurde der Kader durch die Verpflichtungen von Rodrigo de Paul (27), Matheus Cunha (22) sowie Antoine Griezmann (30) nochmals verstärkt. Doch insbesondere Letztgenannter kam bislang nur schwer in Fahrt. Dem Franzosen gelang nur ein Treffer, was jedoch nicht nur mit seinen persönlichen Leistungen zusammenhängt, sondern auch mit dem Offensivspiel der gesamten Mannschaft. Bezeichnend dafür sind die nur neun erzielten Tore in sieben Ligaspielen. In der Vorwoche unterlagen die Colchoneros nach einer enttäuschenden Darbietung sogar dem bis dato noch punktlosen Alaves (0:1).

 

 

 

Am Dienstagabend geriet die Auswahl von Diego Simeone (51) dann auch noch bei der AC Milan ins Hintertreffen. Doch eine frühe gelb-rote Karte für den Kontrahenten ließ die Begegnung kippen. Griezmann glich – mit seinem womöglich befreienden Premierentor nach der Rückkehr – aus und in der Nachspielzeit führte ein verwandelter Handelfmeter von Luis Suárez (34) zum 2:1-Siegtreffer.

Somit befindet sich Atletico in der Champions League mit vier Zählern aus den bisherigen zwei Spielen auf Achtelfinalkurs. Trotz der mittelmäßigen Vorstellungen ist die Lage auch im Ligabetrieb keineswegs problematisch. Als Tabellenvierter mit nur drei Punkten Vorsprung auf das gut gestartete Real Madrid geht es ins Heimspiel gegen den FC Barcelona. Die letzten beiden Partien im – am Samstag wieder komplett ausgelasteten – Wanda Metropolitano endeten jedoch torlos.

Es benötigt mehr kreative Momente gegen die anfällige Abwehr der Gäste. Zudem müssen die Haupttätern auch auf den Flügeln an Power gewinnen. Yannick Carrasco (28) und Kieran Trippier (31) fanden bislang noch nicht zu ihrer starken Form aus der Vorsaison. Am Einsatz des Engländers bestehen allerdings nicht nur aus Leistungsgründen noch Zweifel. Denn am Dienstag schied er verletzungsbedingt bereits vor der Halbzeitpause aus. Ansonsten hat Simeone keinerlei personelle Sorgen. Der gesamte Kader steht bereit, um den erst zweiten Heimsieg in der laufenden Spielzeit einzufahren.

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FC Barcelona: Wohin führt der Weg?

Ganz andere Komplikationen sind beim FC Barcelona festzustellen. In Europa gilt der einst so glamouröse Klub als nicht konkurrenzfähig. Was die 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München bereits offenbarte, verdeutlichte sich am Mittwoch, wo es eine 0:3-Pleite bei Benfica hagelte. Infolge des frühen Rückstands schnupperte die Blaugrana zwar am Ausgleich, doch mit dem zweiten Gegentor war das Spiel gelaufen. Anschließend erreichte die Kritik an Ronald Koeman (58) ihren Höhepunkt. Vorerst hält die Klubführung um Präsident Joan Laporta (59) noch am Niederländer fest. Der Auftritt bei Atletico wird als seine letzte Chance angesehen. Einfluss kann Koeman jedoch nur von der Tribüne aus nehmen, da er nach seiner Roten Karte in Cadiz (0:0) weiterhin gesperrt ist.

Ronald Koeman senkt den Kopf.

Photo: David Ramos/Getty Images

Immerhin kassierten die Katalanen in den sechs Ligaspielen noch keine Niederlage. Doch die eingesammelten zwölf Punkte sind gleichbedeutend mit dem zweitschwächsten Saisonstart in den vergangenen zehn Jahren. Speziell gegen tief stehende Gegner findet der FC Barcelona kaum Lösungen, um sich Torchancen zu erarbeiten. Gleiches Schicksal könnte er bei Atletico leiden, das sich oftmals weit zurückzieht – gerade, wenn es in Führung gegangen ist. In früheren Jahren lieferte oftmals die individuelle Klasse von Lionel Messi (34) eine Antwort. Inzwischen sind diese Zeiten vorbei.

Eine Chance, zum Erfolg zu kommen, besteht nur noch im Kollektiv. Dazu fallen Ousmane Dembélé (24), Martin Braithwaite (30) und Sergio Aguero (33) weiterhin verletzungsbedingt aus. Dafür könnte Memphis Depay (27) in die Spitze rücken, da der spät verpflichtete Luuk de Jong (31) sich noch nicht als Verstärkung erwies. Auf der Kippe stehen die Einsätze von Jordi Alba (32) sowie Alejandro Balde (17), die bei Benfica noch passen mussten.

Prognose

Die Zuschauer dürfen sich auf eine wohl eher zäh verlaufende Partie einstellen, weil beide Mannschaften im Angriffsspiel zuletzt nur selten zu überzeugen wussten. Deutlich besser besetzt in den vorderen Reihen ist Atletico, das sich daher letztlich knapp gegen einen bemühten FC Barcelona durchsetzen wird.

Mögliche Aufstellungen:

Atletico: Oblak,-Savic, Giménez, Hermoso,-Trippier, Koke, Llorente, Carrasco,-Griezmann, Lemar (Correa),-Suárez

Barcelona: ter Stegen,-Mingueza, Garcia, Piqué, Dest,-Pedri, Busquets, de Jong,-Coutinho, Depay, Fati

Photo: Gonzalo Arroyo Moreno/Getty Images

Yannick Lassmann

Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.

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