Blaue Karte im Fußball: Torhüter wohl von geplanter Zeitstrafe betroffen
13. Februar 2024 | Mehr | BY Antonio Riether
Die geplante blaue Karte im Fußball könnte für Komplikationen sorgen. Vor allem für Torhüter, die von der neuen Zeitstrafe nicht ausgenommen wären, würde sich einiges ändern.
Blaue Karte: Torhüter sollen wohl auch mit Zeitstrafe belegt werden
Vor wenigen Tagen meldete der Telegraph, dass das International Football Association Board (IFAB), ein internationales Gremium, das Änderungen der Fußballregeln berät und beschließt, eine neue persönliche Strafe im Fußball plant: die Blaue Karte als Zeitstrafe. Kurz darauf hieß es von Seiten der FIFA, dass „Berichte über die so genannte ‚Blaue Karte‘ im Spitzenfußball falsch und verfrüht“ seien, mögliche Versuche sollten sich auf „verantwortungsvolle Tests auf niedrigeren Ebenen beschränken“. Den Protokollen zufolge sollen wohl auch Torhüter in Form der neuen Karte während eines Spiels bestraft werden.
Die vom IFAB ausgearbeiteten Leitfäden für die Blaue Karte sehen vor, dass jeder Akteur auf dem Spielfeld etwa aufgrund eines taktischen Fouls vorübergehend des Feldes verwiesen werden kann. Dem vorgeschlagenen System zufolge würde die Blaue Karte folglich nicht für Auswechselspieler, bereits ausgewechselte Spieler oder den Trainerstab gelten. Außerdem kann kein bestrafter Spieler ausgewechselt werden, bevor seine Strafzeit an der Seitenlinie – voraussichtlich 10 Minuten – abgelaufen ist. Torhüter hingegen sind nicht ausgenommen von der Regeländerung, was zu ungewohnten Situationen führen könnte.
Den Protokollen, die allerdings von den Gesetzgebern des Fußballs veröffentlicht werden müssen, zufolge könnten Keeper, die während eines Spiels die Blaue Karte erhalten, auf die Strafbank geschickt werden. Somit hätten Mannschaften, deren Torwart die Blaue Karte sieht, zwei Optionen, um gegnerische Tore durch ein offenes Tor zu verhindern. Eine Möglichkeit wäre, einen Feldspieler während des temporären Feldverweises in den Kasten zu stellen, alternativ könnte man auch einen permanenten Ersatztorhüter für einen Feldspieler aufstellen, um den Ausfall des Stammkeepers zu überbrücken.
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Am vergangenen Freitag sollten die neuen Leitfäden, die zu einem verbesserten Verhalten der Spieler führen sollen, eigentlich veröffentlicht werden. Allerdings wurde die Präsentation der Änderungen nun auf unbestimmte Zeit verschoben. Im März stehen weitere Gespräche auf der IFAB-Jahreshauptversammlung an.
Die Pilotversuche für die Blaue Karte würden wohl nicht auf der höchsten Ebene des Profifußballs eingeführt werden, auch wenn mehrere Spitzenligen Europas bereits ihr Interesse bekundeten. Der englische Fußballverband etwa würde die neuen Regeländerungen gegebenenfalls im FA-Cup der Männer oder Frauen testen. Weitere Versuche könnten „sehr wahrscheinlich“ den Profifußball treffen, wie FIFA-Schiedsrichter-Chef Pierluigi Collina noch im November betonte.
(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)