Skandalspiel in der Türkei: Schiedsrichter Meler rechnet mit Präsident Koca ab

21. Dezember 2023 | Mehr | BY Philipp Overhoff

Ankaragucu-Präsident Faruk Koca sorgte in der vergangenen Woche für einen handfesten Skandal, als er Schiedsrichter Halil Umut Meler mit einem Faustschlag attackierte. Nun hat sich Meler selbst zu den Vorkommnissen geäußert.

„Werde ihm nicht vergeben“ – Meler äußert sich zu Kocas Entschuldigung

Die türkische Süper Lig befindet sich derzeit im Ausnahmezustand. Am 11. Dezember kam es beim Spiel zwischen MKE Ankaragucu und Caykur Rizespor zu einem Skandal, der auch international für massives Aufsehen sorgte. Nachdem Rizespor in der 97. Minute den Ausgleich erzielen konnte, stürmte Ankaragucu-Präsident Faruk Koca nach Abpfiff auf den Platz und attackierte Schiedsrichter Halil Umut Meler. Dieser ging zu Boden und wurde danach tätlich angegriffen.

Der türkische Fußballverband (TFF) suspendierte Koca darauf hin lebenslänglich und setzte den Ligabetrieb für eine Woche aus. Der Klubpräsident soll den Schiedsrichter sogar mit dem Tod gedroht haben, weshalb er einen Tag nach dem Spiel verhaftet wurde. „Nichts kann kann die Gewalt, die ich ausgeübt habe, legitimieren oder erklären“, entschuldigte sich Koca später.



Meler erklärte nun gegenüber der türkischen Tageszeitung Hurriyetdass er die Entschuldigung nicht angenommen hätte. „Nein, ich habe Koca nicht verziehen und werde ihm nie verzeihen. Die Tritte während ich am Boden lag, werden mich für den Rest meines Lebens verfolgen“, so der Unparteiische.

Aber auch nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs am Dienstag kommt die höchste türkische Spielklasse nicht zur Ruhe. So verließ die Mannschaft von Istanbulspor AS gegen Trabzonspor gesammelt das Spielfeld, um gegen eine Schiedsrichter-Entscheidung zu protestieren. Die Partie konnte im Anschluss daran nicht mehr fortgesetzt werden.

(Photo by LUIS ROBAYO/AFP via Getty Images)

Philipp Overhoff


Ähnliche Artikel