Brisante Aussage von Havertz: Fans haben DFB-Elf alleine gelassen

7. September 2023 | News | BY sid

Die DFB-Auswahl wird die Geister der Vergangenheit nicht los. Vor dem Neustart gegen Japan beklagte Kai Havertz den fehlenden Rückhalt der Fans.

Havertz in doppelter Angriffsstimmung

Kai Havertz (24) war in Angriffslaune. Bevor er sich den Sturmproblemen der Nationalmannschaft und dem brisanten Wiedersehen mit dem WM-Schreck Japan widmete, machte er seinem Ärger über die deutschen Fans Luft. „Wir hatten keine Unterstützung. Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fußballerisch war kein Support vorhanden“, sagte Havertz im Rückblick auf die missratene WM – bissig kam er zu dem Schluss: „Da waren wir auf uns allein gestellt.“

Ohne diesen Rückenwind aus der Heimat seien Erfolge schwierig zu erreichen. „Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht“, sagte der Offensivspieler. „Was andere Mannschaften da für Support hatten – das hat bei uns ein bisschen gefehlt.“

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Das soll sich beim erneuten Duell am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Wolfsburg ändern. Man gehe in das Spiel, „um uns und das Land stolz zu machen“, versicherte der 24-Jährige: „Wir wollen damit anfangen, für Euphorie im ganzen Land zu sorgen.“

Doch wie soll das gelingen ohne echten Mittelstürmer? Hansi Flick schloss für das Tore-Training ohne den abgereisten Niclas Füllkrug die Pforten. Unter den kritischen Blicken des angezählten Bundestrainers und von Standardcoach Mads Buttgereit übten die Nationalspieler am Donnerstagvormittag abgeschottet von den Medien Ecken und Freistöße.

„Mit den Standards, die wir seit Monaten entwickeln, haben wir eine große Waffe. Da haben wir eine Chance, in der Zukunft extrem viele Tore zu schießen“, sagte Julian Brandt nach der kurzen Einheit bei strahlendem Sonnenschein und versicherte: „Da haben wir heute etwas mitgenommen.“

Das ist auch dringend notwendig. Gelangen in Flicks Anfangszeit noch sechs Standardtore in acht Spielen, wartet die DFB-Auswahl seit März 2022 auf einen direkten Treffer nach einem Eckball oder Freistoß.

Doch dies ist nicht Flicks einzige Sorge. Ohne Füllkrug fehlt ihm ein echter Neuner. Der nachnominierte Thomas Müller ist schon lange kein Mittelstürmer mehr, auch wenn dessen „Turbinen wieder auf voller Leistung“ laufen.

Mit Füllkrug fehle „ein Zielspieler, den man auch mal mit einem langen Ball erreichen kann“, erläuterte Robin Gosens. Jetzt müsse man das Spiel ein bisschen umstellen und jemand anders „in die Rolle schlüpfen“.

Aber wer? Havertz gab schon öfters die falsche Neun beim viermaligen Weltmeister. Doch nach seinem Wechsel zum FC Arsenal wartet er noch auf ein Tor und eine Vorlage. „Klar beschäftigt einen das“, gab Havertz in der VW-Autostadt zu: „Aber ich hatte in meiner Karriere die eine oder andere Phase, die holpriger lief.“

Grundsätzlich sei er entspannt. „Es kommen auch wieder gute Phasen, in denen ich treffen werde“, sagte Havertz. Beim internen Kurztest der DFB-Auswahl gegen die eigene U20 (5:0) gehörte Havertz immerhin zu den fünf verschiedenen Torschützen.

Auch der aufblühende Leroy Sane traf. Der Münchner rückt bei der Frage nach den Toren ebenfalls in den Blickpunkt, an den ersten drei Spieltagen in der Bundesliga war er immerhin dreimal erfolgreich.

Allerdings hat er beim deutschen Rekordmeister Harry Kane vor sich – mehr Neuner geht nicht. Der Engländer schafft Räume, in die die schnellen Sane oder Serge Gnabry stoßen können. „Für unseren Spielstil ist es wichtig, dass wir einen echten Neuner haben“, betonte Sane im kicker.

Den hat die Nationalmannschaft bei der erhofften WM-Revanche nicht. „Die Stürmerposition“, versicherte Havertz allerdings, „ist nichts Schlimmes für mich.“ Er verstehe nicht, warum da so eine große Sache draus gemacht werde: „Ich versuche, die Position bestmöglich zu spielen.“

Und falls das nicht gelingt, bleiben immer noch die Standardsituationen – und die Unterstützung der Fans im ausverkauften Stadion.

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(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)


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