Einzelkritik: Arsenal gewinnt nach Noten, ManCity das Spiel

1. Januar 2022 | News | BY 90PLUS Redaktion

Der FC Arsenal bot gegen Manchester City eine starke Vorstellung, das zeigt sich auch anhand der einzelnen Vorstellungen. Die Gunners haben bei der 90PLUS-Bewertung die besseren Noten, gingen aber dennoch leer aus. 

55 Minuten lang bot Arsenal die wohl beste Leistung unter Mikel Arteta. 55 Minuten lang führten die Gunners verdient gegen den amtierenden Meister und Tabellenführer der Premier League. Dann erhielt Manchester City einen überaus strittigen Elfmeter zum Ausgleich, geriet aufgrund eines Platzverweises der Londoner in Überzahl und erzielte in der Nachspielzeit sogar das 2:1. (Zum Spielbericht)

Folglich kommt es wenig überraschend, dass der FC Arsenal bei der 90PLUS-Einzelkritik einen besseren Notenschnitt erhielt als ManCity, das nach den strapaziösen Feiertagen nicht ganz so frisch wirkte.

Noten wie in der Schule

Arsenal: Xhaka unglücklich, Martinelli nicht zu bremsen

Aaron Ramsdale: Gewohnt sicherer Rückhalt, proaktiv bei der Flankeneroberung. Stark in der Spieleröffnung. Eine untypische Fehleinschätzung bei einem hohen Ball. Note: 2,5

Kieran Tierney: Auf der linken Seite eine Bank, gefährliche und überlegte Ausflüge nach vorne. Kluge Vorlage zum 1:0. Note: 2

Gabriel (bis 59. Minute): Hellwach, wuchtig und clever in der Zweikampfführung. Zerstörte sich eine bis dahin gute Vorstellung durch seinen ersten Stellungsfehler und geriet in Panik: Hielt Gabriel Jesus auf Höhe der Mittellinie fest und sah folgerichtig Gelb-Rot. Eine folgenschwere Szene. Note: 4

Ben White: Sehr präsent im Zentrum. Verteidigte dominant, aggressiv und proaktiv. Hervorragend im Spielaufbau. Note: 2

Takehiro Tomiyasu: Extrem resolut im Zweikampf, sehr konzentriert, diszipliniert und bedacht im Spiel nach vorne. Unspektakulär stark. Note: 2

Thomas Partey: Sein wohl bestes Spiel beim FC Arsenal. Sehr präsent in der Zentrale. Unglaublich pressingresistent. Es wirkte, als würde das Spiel für ihn in Zeitlupe laufen, so überlegt waren seine Dribblings und raumöffnenden Pässe. Behielt nach dem Platzverweis die Ruhe und hielt die Ordnung. Note: 2

Granit Xhaka: Heimlicher Strippenzieher und sehr physisch im Mittelfeld. So (übertrieben) hart die Elfmeterentscheidung auch war: er agierte gegen den leicht fallenden Bernardo Silva zu tollpatschig im Zweikampf und gab dem Schiedsrichter ein Argument, weil er die Hand nicht wegließ. Note: 3,5

Martin Ödegaard (bis 63.): Bärenstarker Auftakt, ständiger Aktivposten und Bindeglied zur Offensive. Seine Pässe waren immer progressiv, dabei anspruchsvoll und doch präzise. Stark im Pressing. Hatte Pech, dass er nach Foul von Ederson keinen Elfmeter erhielt. Note: 2,5

Bukayo Saka (bis 84.): Absurde Reife für einen Offensivspieler seines Alters (20). Dynamisch, angriffslustig und doch so ballsicher und sicher in den Entscheidungen. Starke Antizipation beim Tor und cleverer, Pass-artiger Abschluss. Note: 2

Gabriel Martinelli: Beackerte wie ein Duracell-Häschen den linken Flügel, ständiger Unruheherd – mit oder ohne Ball. Verpasste Joao Cancelo Albträume: Unermüdlich im Pressing, unglaublich dynamisch im Dribbling, kaum zu fassen und ein unbändiger Hunger im Angriff. Einziges Manko: Er hätte ein Tor schießen können, vielleicht sogar müssen. Note: 2

Alexandre Lacazette (bis 71.) : Relativ unauffällig, aber ungemein wichtiges Bindeglied für das Offensivspiel. Ließ sich geschickt ins Mittelfeld fallen und agierte als spielstarker Ballverteiler. Lauffreudig und Taktgeber im Pressing. Note: 2,5

Rob Holding (ab 63.): Rutschte für Gabriel in die Innenverteidigung. Demonstrierte seine fehlende Athletik beim Gegentor, wenngleich er nicht alleinverantwortlich dafür war. Note: 4

Emile Smith Rowe (ab 71.): Nicht zu bewerten.

Mohamed Elneny (ab 84.): Nicht zu bewerten. 

Arsenal-Noten von Chris McCarthy

ManCity Arsenal

(Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

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ManCity: Rodri krönt seine Leistung

Ederson: Teilweise etwas unsicher, leistete sich ungewöhnliche Fehlpässe. Bereinigte die ein oder andere brenzlige Situation, ansonsten wenig gefordert. Note: 3,5

Joao Cancelo: Hatte im ersten Durchgang erhebliche Probleme mit Martinelli, war auch sonst häufig nicht ganz auf der Höhe. Wurde Donnerstag im eigenen Haus überfallen und verletzt, sicherlich war auch das ein nicht unerheblicher psychischer Faktor. Immerhin: Steigerung nach dem Seitenwechsel. Note: 4,5

Ruben Dias: Begann aufmerksam, wurde auch vorne gefährlich. War im Laufe des Spiels jedoch zu oft nicht nah genug am Gegner dran, verursachte in Minute 78 mit einem gefährlichen Rückpass zudem beinahe ein Gegentor. Note: 3,5

Aymeric Laporte: Nicht immer ganz aufmerksam, hatte auch am Gegentor seine Aktien. Zudem hätte auch er beinahe ein weiteres Gegentor verursacht (58.). Immerhin: Gewann 100 Prozent seiner Zweikämpfe und verteilte die Bälle gut. Note: 3,0

Nathan Ake: Wichtige Kläraktion gegen Lacazette, ansonsten mit Problemen bei der Arbeit gegen den Ball. Sah gegen Saka nur wenig Land, war zudem im Passspiel zu oft unsauber. Note: 4,0

Rodri: Er war der mit Abstand beste Spieler bei City. Verteilte in gewohnter Manier die Bälle, war das Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen. Bereinigte zudem viele brenzlige Situationen im und um den eigenen Strafraum herum. Krönung: Das Siegtor in der Nachspielzeit. Note: 1,5

Kevin De Bruyne: Begann stark, war einer der Aktivposten im Offensivspiel der „Citizens“. Mit der Zeit leistete sich aber auch der Belgier Fehler, konnte sich phasenweise nicht mehr richtig einbringen. Note: 3,0

Bernardo Silva: Mit und gegen den Ball mit großem Aktionsradius. Musste sich die Bälle immer wieder weit in der eigenen Hälfte abholen, gewann zudem starke neun von elf Zweikämpfen. Vorne beteiligte sich der Portugiese gut an den Kombinationen, war zudem gewohnt stark in engen Räumen. Note: 2,5

Riyad Mahrez: Ihm fehlte im ersten Durchgang die Bindung zum Spiel. Hatte nach dem Seitenwechsel deutlich mehr Aktionen, inszenierte auch den ein oder anderen Angriff. Besonders wichtig: Sein Elfmetertor zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Note: 3,0

Gabriel Jesus (bis 63.): Wirkte in der Anfangsphase sehr spritzig, stellte die gegnerische Defensive das ein oder andere Mal auf die Probe. Ab Minute 15 jedoch weitestgehend vom Spiel abgemeldet, wurde nach 63 Minuten ausgewechselt. Note: 3,0

Raheem Sterling: War im ersten Durchgang wenig beteiligt – auch, weil City rechtslastig spielte. Wenn doch, versuchte er es zu oft mit dem Kopf durch die Wand, verlor zu viele Bälle. Immerhin: Unterstützte Ake gut in der Defensive, gewann zwölf von 19 (!) Zweikämpfen. Note: 4,0

Ilkay Gündogan (ab 63.): nicht zu bewerten.

ManCity-Noten von Michael Bojkov

(Photo by IAN KINGTON/IKIMAGES/AFP via Getty Images)


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