Tottenham-Chancenwucher wird bestraft: Remis bei Leicester City
19. August 2024 | News | BY Yannick Lassmann
Leicester City und Tottenham Hotspur schlossen am Montagabend den ersten Premier-League-Spieltag ab. Die Spurs verspielten in einer zunächst sehr einseitigen Partie eine Führung und konnten am Ende fast noch froh über das 1:1 zu sein.
Tottenham dominiert: Porro nutzt eine der vielen Kopfballchancen
Nach einjähriger Abstinenz kehrte Leicester City, das vor dem Anpfiff dem kürzlich verstorbenen Ex-Cheftrainer Craig Shakespeare mit einer Schweigeminute und Choreographie auf den Rängen gedachte, in die Premier League zurück und war direkt großem Druck ausgesetzt. Die Spurs ergriffen im King Power Stadium die Initiative. Einen Kopfball von Rodrigo Bentancur klärte Wilfred Ndidi artistisch kurz vor der Torlinie, wenige Sekunden später wehrte Mads Hermansen eine Volleyabnahme von Brennan Johnson ab (7.). Kurz darauf köpfte der 64 Millionen Euro teure Neuzugang Dominic Solanke infolge einer Flanke von Heung-Min Son aus kurzer Distanz und die Arme von Hermansen.
Die Dominanz der Auswahl von Ange Postecoglu hielt weiter an. Cristian Romero und nochmals Solanke verpassten ebenfalls per Kopf die Führung. Zu diesem Zeitpunkt war gerade einmal eine Viertelstunde gespielt. Danach befreiten sich die Gastgeber zumindest gelegentlich aus der Umklammerung. Genau in dieser Phase mussten sie das 0:1 hinnehmen: Wieder erreichte eine Son-Flanke den Schädel eines Mitspieler, diesmal lief Pedro Porro ein und vollendete (29.).
Rund 240 Sekunden darauf verpasste der durch einen Maddison-Freistoß bediente und vollkommen unbedrängte Johnson aus rund fünf Metern das zweite Tor. In der 37. Minute hätten sich die Tottenham Hotspur aus dem Nichts den Ausgleich fangen können, nachdem Guglielmo Vicario beim Herauslaufen per Kopf ins Zentrum klärte, verzog Bobby de Cordova-Reid jedoch deutlich. Einen weiteren Torschuss gab Leicester City im ersten Abschnitt nicht ab. Mit dem 0:1 war der klar unterlegende Aufsteiger daher gut bedient.
Leicester City kommt zurück und ist dem Sieg nahe
Nach dem Seitenwechsel stellten die Gäste weiter die aktivere Mannschaft und arbeiteten aufs zweite Tor hin. Der nach feiner Kombination freigespielte Solanke kam nun mit dem rechten Fuß zum Abschluss, fand aber kein Vorbeikommen am aufmerksamen Hermansen (55.). Wenig später langte ein Doppelpass von Bentancur mit Maddison aus, um freie Bahn zu haben, doch er schon in die Arme von Hermansen.
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Im direkten Gegenzug rächte sich der verschwenderische Umgang mit Torchancen. Eine gefühlvolle Hereingabe von Abdul Fatawu beförderte der freistehende Jamie Vardy aus sechs Metern mit dem Kopf ins Netz – 1:1. Der überraschende Ausgleich beflügelte den LCFC, der vermehrt den Weg nach vorne suchte. So auch in der 70. Minute, als ein sehenswerter Spielzug zum von Facundo Bounanotte eingesetzten Vardy führte, der frei auf Vicaro zulief, an diesem aber per Flachschuss scheiterte.
Coach Postecoglu reagierte auf die Schwächephase seiner Mannschaft mit einem Vierfachwechsel, wobei Bentancur nach einem heftigen Zusammenprall ausschied. Dennoch hielt sich die Schlussoffensive der zunehmend an Kontrolle verlierenden Tottenham Hotspur in Grenzen. Leicester City blieb durch Konter sogar die gefährlichere Mannschaft. Einen Ndidi-Kopfball klärte Vicario zu Beginn der Nachspielzeit in höchster Not zur Ecke und rettete einen Zähler, der dennoch keinen Spurs-Akteur glücklich machen dürfte.
Leicester City – Tottenham Hotspur 1:1 (0:1)
Leicester City: Hermansen,-Justin, Vestergaard, Faes, Kristiansen,-Fatuwu, Winks, Ndidi, de Cordova-Reid (85. McAteer),-Bounanotte (79. Soumaré),-Vardy (79. Mavididi)
Tottenham Hotspur: Vicario,-Porro (90+2. Spence), Romero, van de Ven, Udogie,-Bentancur (78. Gray), Sarr (78. Bergvall),-Johnson (78. Werner), Maddison (78. Kulusevski), Son (90+2. Richarlison),-Solanke
Tore: 0:1 Porro (29.), 1:1 Vardy (57.)
(Photo by Michael Regan/Getty Images)
Yannick Lassmann
Rafael van der Vaart begeisterte ihn für den HSV. Durchlebte wenig Höhen sowie zahlreiche Tiefen mit seinem Verein und lernte den internationalen Fußball lieben. Dem VAR steht er mit tiefer Abneigung gegenüber. Seit 2021 bei 90Plus.