Tottenham empfängt verunsichertes Manchester United

Vorschau | Sowohl Tottenham Hotspur als auch Manchester United laufen den Erwartungen hinterher. Nach der Demütigung gegen Liverpool steht die Solskjaer-Elf jedoch deutlich stärker unter Druck.
Anpfiff der Partie ist am Samstag, 18.30 Uhr, live auf Sky
- Tottenham: Das Spektakel bleibt meistens aus
- Manchester United droht die dritte Liga-Pleite am Stück
- Im letzten Vergleich siegten die Red Devils mit 3:1
Tottenham Hotspur: Übers Umschaltspiel zum Erfolg kommen
Vor rund zwei Jahren trennten sich die Spurs von Mauricio Pochettino (49), der in seiner über fünfjährigen Tätigkeit eine Mannschaft formte, die für attraktiven Ballbesitzfußball stand und sogar das Champions-League-Endspiel erreichte. Über Jose Mourinho (58), dessen Amtszeit letztlich enttäuschend verlief, führte der Weg zu Nuno Espirito Santo (47). Der Portugiese vertritt einen Ansatz, der konträr zu Pochettino steht.
Das auf Effizienz getrimmte Tottenham erzielte erst neun Treffer in ebenso vielen Premier-League-Partien. Die „X-Goals“ sagen zudem, dass mit Blick auf die Torchancen nicht mehr Erfolgserlebnisse möglich gewesen wären. Immerhin sprangen trotz der wenig inspirierenden Spielweise immerhin 15 Punkte heraus. Alle fünf Saisonsiege mussten hart erarbeitet werden, da lediglich ein Tor Vorsprung Bestand. Doch die Anhänger der Nordlondoner feierten auch schon Höhepunkte – wie den 1:0-Erfolg über Manchester City zum Saisonauftakt.
Die Problematik der Spielidee von Espirito Santo zeigte sich allerdings in den vergangenen Wochen schon häufiger auf. Erst am Sonntag unterlagen die Spurs dem aufstrebenden Stadtrivalen West Ham mit 0:1. Auf den Rückstand fanden sie keine Antwort, denn es haperte beim Kreieren von Gelegenheiten zum Ausgleich. Womöglich kommt Manchester United als nächster Gegner gerade recht. Der Gast steht an der New White Hart Lane unter Zugzwang, sodass Tottenham auf das bevorzugte Umschaltspiel zurückgreifen kann, bei dem Heung-Min-Son (29) – mit vier Toren der mit Abstand beste Schütze – eine Schlüsselrolle einnehmen soll. Selbstverständlich wird er im 4-2-3-1-System einen Startplatz auf dem linken Flügel einnehmen. Ohnehin hat der Sechstplatzierte keine relevanten Ausfälle zu beklagen. Nur der bis dato kaum zum Zug kommende Ryan Sessegnon (21) fällt verletzungsbedingt aus.
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Manchester United: Wie lange noch mit Solskjaer?
Der Baum brennt am Old Trafford nach der denkwürdigen Niederlage gegen den ungeliebten FC Liverpool (0:5). Erneut wurde deutlich, dass die Red Devils wohl auch in dieser Spielzeit nicht ins Titelrennen eingreifen können, da sie den Konkurrenten auch in direkten Duellen unterlegen sind. Dabei kamen mit Heimkehrer Cristiano Ronaldo (36), Raphael Varane (28) und Jadon Sancho (21) drei Soforthilfen, die den Verein auf die nächste Stufe hieven sollten. Das Vorhaben scheiterte in der Anfangsphase auf ganzer Linie. Daher rückt abermals Trainer Ole Gunnar Solskjaer (48) in den Blickpunkt, der es während seiner fast drei Jahre andauernden Amtszeit nicht schaffte, einen klaren Spielstil zu präsentieren. Schon mehrfach geriet der Norweger unter großen Druck und fand meist in Form von Einzelresultaten, für die sich oftmals die hohe individuelle Qualität seiner Spieler verantwortlich zeigte, eine Antwort.
Nun soll der Coach eine Drei-Spiele-Frist erhalten haben. In dieser Zeit soll die Trendwende erfolgen. Mit Tottenham, dem Gastspiel bei Atalanta und dem Stadtderby gegen City warten drei komplizierte Aufgaben. Den Anfang macht der Auftritt in Norden Londons, bei einer Mannschaft die für Manchester United unangenehm zu bespielen sein wird. Unter Solksjaer mangelte es immer wieder an Lösungen gegen tiefstehende Gegner, was in dieser Saison schon Punkte gegen Everton (1:1) oder Aston Villa (0:1) kostete.
Dazu kommen die schwerwiegenden Defensivprobleme, die nicht erst gegen Liverpool offensichtlich wurden. Die Red Devils brachten es erst auf ein Zu-Null-Spiel. 15 Gegentore sind ligaintern der fünftschlechteste Wert. Etwas erhellend dürfte daher die Rückkehr von Varane sein, dem zuletzt aufgrund einer Leistenverletzung eine Zwangspause verordnet wurde. Er wird neben dem in der Vorwoche maßlos überforderten Harry Maguire (28) in die Innenverteidigung rücken. Weitere Änderungen dürfte Solskjaer in Betracht ziehen. Verzichten muss er auf den rotgesperrten Paul Pogba (28). Ansonsten besitzt United keinerlei Personalsorgen. Auch Anthony Martial (25) soll wieder in den Kader stoßen.
Prognose
Es dürfte sich eine zähe Begegnung zwischen dem abwartenden Tottenham und dem eher einfallslosen sowie womöglich verunsicherten Manchester United entwickeln. Den Unterschied könnte die hohe individuelle Klasse im Angriff der Gäste herstellen, sodass am Ende ein knapper Auswärtserfolg zu Buche steht.
Mögliche Aufstellungen:
Tottenham: Lloris,-Emerson, Romero, Dier, Reguilón,-Skipp, Höjbjerg,-Moura, Ndombélé, Son,-Kane
Manchester United: De Gea,-Wan-Bissaka, Varane, Maguire, Shaw,-McTominay (Matic), Fred,-Greenwood (Cavani), Fernandes, Rashford,-Ronaldo
(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)
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