Coppa Italia | Milan in der Verlängerung souverän

13. Januar 2022 | News | BY Sarom Siebenhaar

News | Am Donnerstagabend trafen im Achtelfinale der Coppa Italia die AC Milan und der CFC Genua aufeinander. Nach 90 Minuten stand es 1:1, es ging in die Verlängerung. Dort setzte sich schließlich Milan mit 3:1 durch.

Milan zunächst dominant, Genua effizient

Das Aufeinandertreffen von Milan und Genua war die dritte Achtelfinalpartie der Coppa Italia. Zuvor setzte sich Atalanta gegen Venedig durch (2:0), Florenz bezwang in einem dramatischen Finish die SSC Napoli in der Verlängerung (5:2).

Bei Milan und Genua rotierten beide Trainer im Vergleich zum Ligageschehen etwas durch. Genua-Coach Andriy Shevchenko wechselte siebenmal durch, Milan-Coach Stefano Pioli auf sechs Positionen. Der Favorit nahm das Heft des Handelns von Beginn an in die Hand und setzte Genua unter Druck. In der 4. Minute setzte Milan-Mittelfeldspieler Rade Krunic einen Eckball per Kopf auf die Latte.

In der 16. Minute verzeichnete Genua den ersten eigenen Torschuss, den Mike Maignan zur Ecke abwehren konnte. Getreten von Manolo Portanova fand diese den Kopf von Innenverteidiger Leo Ostigard, der das Leder zur 1:0-Führung über die Linie drücken konnte. Im Anschluss wirkte Milan etwas von der Rolle und musste scheinbar erst einmal den Rückstand verdauen. In der 35. Minute arbeitete sich Ante Rebic bis zur Grundlinie durch, seine Rückgabe fand aber nur ein Verteidigerbein von Genua. Großartig viel passierte dann nicht mehr. Kurz vor Ende der ersten Hälfte hatte Portanova dann die große Chance auf das 2:0, brachte den Ball aber nicht auf das Tor. Eigentlich eine 100%ige.

Spieler CFC Genua bejubeln Treffer

Photo: Marco Luzzani/Getty Images/Imago

Milan mit Dauerdruck

Milan kam engagiert aus der Pause, ein Freistoß von Junior Messias sorgte im Fünfmeterraum Genuas für Gefahr. Letztlich konnte aber kein Milan-Akteur seinen Fuß entscheidend hinhalten, der Kopfball von Olivier Giroud trudelte ins Toraus. Ab der 60. Minute machte Milan mehr Druck. Nach einer sehenswerten Kombination scheiterte Rebic an Torhüter Adrian Semper. Genua ließ sich nun mehr und mehr hinten einschnüren und kam nur noch selten zu Entlastungsangriffen. Dann wechselte Pioli durch, brachte in Brahim Díaz und Rafael Leao zwei etatmäßige Stammspieler und wollte damit wohl ein Signal senden. Dafür mussten Rebic und Daniel Maldini weichen.

Die Rossoneri beschränkten sich in der Folge auf viele Flanken, auch aus dem Halbfeld. Eine dieser Flanken fand in der 74. Minute den Kopf von Olivier Giroud, der aus elf Metern unhaltbar oben links einnickte. Vorlagengeber Theo Hernández, der die Flanke geschlagen hatte, diskutierte Sekunden zuvor noch mit dem Schiedsrichter. Anscheinend hatten manche Spieler Genuas den Franzosen deshalb nicht mehr richtig auf dem Zettel.

Mailand machte nun Dauerdruck, Genua fand offensiv überhaupt nicht mehr statt. Der Torabschluss von Filippo Melegoni in der 82. Minute war der erste von Genua in der zweiten Hälfte. Nach 90+5 Minuten blieb es beim Unentschieden, es ging in die  Verlängerung.

Milan im Nachsitzen souverän

Die erste gute Gelegenheit der Verlängerung hat Leao. Der Portugiese kommt links im Sechzehner des Gegners an den Ball, wackelt ein- zweimal mit dem Fußgelenk und zieht dann ab. Sein Schuss auf das lange Eck geht durch die Beine von Ostigard, Semper kann den Ball gerade noch so um den Pfosten lenken. Zwei Minuten später ist es Sandro Tonali, der mit einem satten Distanzschuss aus knapp 25 Metern nur knapp das Tor verfehlt.

Der Portugiese war es dann auch, der in der 101. Minute für das 2:1 sorgte. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Brahim ließ Leao auf der linken Seite Silvan Hefti ganz alt aussehen und lupfte den Ball quer durch den Sechzehner über den verdutzten Semper hinweg in die lange Ecke. Ein absolutes Sahnetor, das längst überfällig war. Brahim war von Portanova gefoult worden, der sich in der Folge beim Schiedsrichter beschwerte. Der Spanier schaltete schnell und bediente Leao. Wäre Portanova nicht mit Lamentieren beschäftigt gewesen, hätte er den Pass zum Portugiesen abfangen können.

Rafael Leao (AC Milan) jubelt

Photo: MIGUEL MEDINA/AFP via Getty Images/Imago

Der Rückstand schien Genua wachgerüttelt zu haben. Die Mannschaft von Shevchenko warf nun alles nach vorne und kam auch zu zwei Chancen. Im Gegenzug hatte Brahim das 3:1 auf dem Fuß, vergab aber. In der 112. Minute machte dann der eingewechselte Alexis Saelemaekers nach Vorlage von Hernández den Deckel drauf.

Photo: Marco Luzzani/Getty Images/Imago

Sarom Siebenhaar

Die Oranje-Connection entfachte seine Leidenschaft für den HSV. Durch zahlreiche Tiefen schmecken die vereinzelten Höhen umso süßer. Schätzt attraktiven Offensivfußball genauso wie kämpferische Höchstleistungen. Internationaler Top-Fußball findet sich nicht nur in den Big Five. Seit 2021 bei 90PLUS.


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