6-Tore-Spektakel im Allianz Stadium! Juventus und Atalanta trennen sich Remis

22. Januar 2023 | Serie A | BY Steven Busch

News | Im Allianz Stadium fand am Sonntagabend die Serie A-Begegnung zwischen Juventus Turin und Atalanta Bergamo statt. Nachdem die alte Dame die Gazetten der letzten Tage gefüllt hatte und mit 15 Punkten Abzug sanktioniert wurde, stand nun eine knifflige sportliche Reifeprüfung auf dem Programm. In einer rasanten Partie trennten sich beide Teams mit leistungsgerechten 3:3-Remis.

Juventus-Keeper Szczesny patzt bei Atalanta-Führung, doch di Maria und Milik antworten

Anlässlich des 19. Spieltags der Serie A gastierte Atalanta Bergamo im Allianz Stadium bei Juventus Turin. Im Vorfeld der Begegnung war das bestimmende Thema, wie der italienische Rekordmeister sportlich auf die turbulente Nachrichtenlage der vergangenen Tage reagieren würde. Zur Einordnung: Aufgrund von Marktmanipulation und Bilanzfälschung wurde der Verein mit einem Abzug von 15 Punkten vom Sportgericht des Verbands FIGC sanktioniert. Mit dieser Strafe würde die alte Dame auf den zehnten Tabellenplatz abrutschen und eine Qualifikation fürs internationale Geschäft in weite Ferne rücken. Mittlerweile hat der Klub jedoch Berufung angekündigt.

Juve-Trainer Massimiliano Allegri entschied sich nach dem 2:1-Pokalerfolg gegen die AC Monza beinahe für eine Generalüberholung seiner ersten Elf. Lediglich Danilo, Nicolo Fagioli und Ex-Bundesliga-Akteur Weston McKennie erhielten erneut das Mandat. Verzichten musste der 55-Jährige auf seinen Top-Stürmer Dusan Vlahovic, der weiter an Leistenproblemen laboriert. Sein Gegenüber Gian Piero Gasperini wechselte sein Personal, im Vergleich zum 5:2-Triumph über Spezia Calcio, auf drei Positionen. Rafael Toloi, Marten de Roon und Rasmus Höjlund ersetzten Berat Djimsiti (Bank), Teun Koopmeiners (gesperrt) sowie Duvan Zapata (nicht im Kader). Für die torhungrigen Bergamasken – bereits 17 Treffer in diesem Kalenderjahr – ergab sich vor dem Aufeinandertreffen die lukrative Konstellation, mit einem Sieg vorübergehend auf Rang 3 des Tableaus zu springen. Als Schiedsrichter der Partie fungierte der 38-Jährige Livio Marinelli.



Das Spiel begann stürmisch und ohne lange Abtastphase. Nachdem Juve-Stürmer Arkadiusz Milik noch an Torwart Juan Musso gescheitert war, machten es die Gäste im direkten Gegenzug besser. Der Ex-Leipziger Ademola Lookman erhielt das Leder im Strafraum, düpierte Linksverteidiger Alex Sandro und überwand mit seinem trockenen Abschluss auch den polnischen Schlussmann Wojciech Szczesny, welcher jedoch in dieser Szene keine glückliche Figur abgab – der bereits zehnte Saisontreffer des Top-Torjägers von La Dea (4.). Die Bianconeri waren sofort um eine Antwort bemüht, doch Manuel Locatellis Abschluss aus 20 Metern strich knapp über den gegnerischen Kasten (12.) und Weltmeister Angel di Maria bekam kurz darauf nicht genügend Druck hinter seinen Versuch (14.). Bereits nach 15 Minuten mussten die Gäste verletzungsbedingt wechseln, da sich José Luis Palomino eine muskuläre Blessur zugezogen hatte.

In der 24. Minute wurde es in dieser höchst unterhaltsamen Partie hektisch, da Ederson Fagioli im Strafraum zu Fall brachte. Nach Ansicht der TV-Bilder entschied Referee Marinelli auf Elfmeter. Diese Chance ließ sich der erfahrene Argentinier di Maria nicht entgehen, verlud den Atalanta-Keeper, und verwandelte sicher in die rechte Ecke – der 1:1-Ausgleich (25.). Die Protagonisten auf dem Rasen ließen kaum Verschnaufpausen zu. Abermals setzte di Maria den präsenten Mittelfeldakteur Fagioli nonchalant per Hacken-Verlängerung auf dem rechten Flügel ein, dieser flankte den Ball präzise in den Sechzehner, wo Milik mit einer gekonnten Direktabnahme veredelte – das 2:1 der Hausherren (34.).

Atalanta mit Blitzstart in Durchgang zwei, Danilo rettet Juventus einen Punkt

Gerade einmal 39 Sekunden waren im zweiten Durchgang gespielt, da zappelte der Ball plötzlich im Juventus-Tor. Infolge eines erfolgreichen Zweikampf Giorgio Scalvinis landete der Ball über die Zwischenstation Lookman beim dänischen Schienenspieler Joakim Maehle, welcher die Kugel im Stile eines Goalgetters zur Egalisierung des Ergebnisses in die Maschen bugsierte (46.). Nur sieben Zeigerumdrehungen später nahm die Achterbahnfahrt ihren Lauf und Gasperinis Männer drehten das Resultat. Erneut fand der indisponierte Alex Sandro keinen Zugriff auf seiner linken Abwehrseite – der Ivorer Jeremie Boga brachte das Leder in die Mitte, wo Lookman per Kopf sein zweites Tor des Tages erzielte – 3:2 für die Bergamasken (53.). Nun waren wieder die Gastgeber gefordert.

Die Antwort folgte in der 65. Minute per Standard. Der omnipräsente di Maria legte den Freistoß trickreich per Hacke für Danilo auf, woraufhin der Brasilianer das Spielgerät zum 3:3 ins Atalanta-Gehäuse hämmerte. Beide Teams warfen fortan alles in die Waagschale, um den ersehnten Sieg feiern zu dürfen. Aus der Distanz prüfte Rafael Toloi Szczesny, doch in diesem Fall war der 32-Jährige auf der Hut (73.). Es war schlussendlich keiner Mannschaft vergönnt, den entscheidenden Treffer in dieser Partie auf tollem Niveau zu erzielen.

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Für Juventus Turin geht es am kommenden Sonntag (15 Uhr) mit einem weiteren Heimspiel in der Serie A gegen die AC Monza weiter. Atalanta Bergamo trifft Tags zuvor (20:45 Uhr) auf Sampdoria Genua.

Juventus Turin – Atalanta Bergamo 3:3 (2:1)

Juventus Turin: Szczesny – Danilo, Bremer, Alex Sandro – McKennie, Fagioli (81. Cuadrado), Locatelli, Rabiot, Kostic (61. Chiesa), di Maria (74. Miretti) – Milik (74. Kean)

Atalanta Bergamo: Musso – Rafael Toloi, Palomino (15. Demiral), Scalvini – Hateboer, Ederson (83. Djimsiti), de Roon, Maehle (84. Ruggeri), Lookman, Boga (66. Pasalic) – Höjlund (83. Muriel)

Tore: 0:1 Lookman (4.), 1:1 di Maria (25.), 2:1 Milik (34.), 2:2 Maehle (46.), 2:3 Lookman (53.), 3:3 Danilo (65.)

(Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.


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