Inklusive Pogba-Rückkehr: Juventus gewinnt torreiches Turin-Derby

News | Am Dienstagabend stand das traditionsreiche Stadtderby in Turin auf dem Programm. Besonders Standards waren beim 4:2 gegen den FC Turin das entscheidende Mittel für Juventus, das auch dank der Rückkehr von Paul Pogba einen runden Abend feiern durfte.
Juventus findet zweimal die schnelle Antwort
Trotz enttäuschender Saison sprach die Formkurve vor diesem Derby ganz klar für Juventus Turin. Die alte Dame war wettbewerbsübergreifend seit sechs Spielen ungeschlagen, der FC Turin konnte in den letzten fünf Spielen nur einen Sieg verbuchen.
Am Beginn der Partie war davon jedoch überhaupt nichts zu spüren. Il Toro agierte in den granatroten Trikots von Beginn an forsch und verpasste Juve die kalte Dusche. Die erste Ecke der Partie (2.) landete auf dem Kopf von Alessandro Buongiorno, der mit seiner Verlängerung Yann Karamoh fand. Der Franzose musste nur noch einschieben und verpasste dem FC den Traumstart.
Juventus brauchte ein paar Minuten, um sich von dem frühen Schock zu erholen. Lange dauerte das aber nicht. In der 16. Minute sprang eine Flanke von Flip Kostic an allen vorbei und fand erst im eingerückten Juan Cuadrado am zweiten Pfosten ihren Abnehmer. Per Drop-Kick jagte er das Leder unter die Latte. Perr Schuurs versuchte noch auf der Linie zu klären, konnte den ball aber nur noch ins eigene Netz köpfen. Der schnelle Ausgleich!
Spieldominanz gewann Juventus dadurch allerdings nicht und das Spiel pendelte sich im Mittelfeld ein. Bis die Stunde von Antonio Sanabria schlug! Erst kratzte Wojciech Szczesny einen exzellent platzierten Kopfball vom Paraguayer aus dem Winkel (40.), dann hatte der polnische Schlussmann das Nachsehen (43.). Sanabria bugsierte eine scharfe Flanke von Ivan Ilic mit dem ersten Kontakt frech in das kurze Eck.
Die Führung bracht Il Toro aber trotzdem nicht in die Pause. Wieder fand die Alte Dame die schnelle Antwort. Diesmal sorgte eine Ecke auf der anderen Seite für den nächsten Treffer. In der Nachspielzeit köpfte Danilo die Hereingabe von Angel di Maria wuchtig an den Innenpfosten, von wo Torino-Keeper Vanja Milinkovic-Savic den Ball aus seinem Kasten kratzte. Die Uhr vom Unparteiischen zeigte aber sofort an, dass der Ball hinter der Linie war. Dank der abermals schnellen Antwort ging es mit einem 2:2 in die Halbzeit.
Emotionales Comeback für Pogba
Die zweite Hälfte begann zerfahren, wobei Juventus die besseren Chancen für sich verbuchen konnte. Nach einem hohen Ball tief aus der eigenen Hälfte kam Dusan Vlahovic von der Strafraumkante zum Abschluss (49.). Der Serbe verpasste den Torerfolg, brachte aber den Querbalken zum wackeln.
Einen Lattentreffer gab es wenig später auch auf der Gegenseite. Karol Linetty fasste sich aus halbrechter Position ein Herz (67.). Mit seinem Abschluss aus der Distanz hatte er Szczesny schon überwunden, aber traf letztlich nur die Latte.
Dann wurde es emotional. Paul Pogba betrat nach langer Verletzung wieder das Feld (69.). Seine Einwechslung feierten die Fans schon bei seinem Warm-up frenetisch.
Mit dem Franzosen auf dem Platz drehte Juventus das Spiel! Wieder war es eine Ecke und ausgerechnet Bremer, der zum 3:2 einköpfte (71.). Der Brasilianer war erst im Sommer innerhalb von Turin gewechselt und brachte seinen Ex-Klub mit einem Powerkopfball vom Elfmeterpunkt ins Hintertreffen.
In der Folge wurde es sogar noch bitterer für den FC Turin. Die alte Dame machte es deutlich und schon wieder war es eine Standardsituation, nach der Milinkovic-Savic hinter sich greifen musste (80.). Nach einem punktgenauen Freistoß von Kostic kam Adrien Rabiot am zweiten Pfosten an den Ball und netzte zum 4:2 ein. Damit machte der Franzose auch den Endstand klar.
Juventus konnte auch im Turin-Derby die eigene Formstärke unter Beweis stellen und mit Pogba ein wichtiges Comeback für die Kader-Tiefe feiern. Am Sonntag können sie im Topspiel gegen die AS Rom das nächste Ausrufezeichen senden.
Das Spielschema im Überblick:
Juventus Turin: Szczesny – Danilo, Bremer (90+1. Bonucci), Alex Sandro – Cuadrado (68. de Sciglio), Fagioli, Barrenechea (69. Pogba), Rabiot, Kostic, di Maria (69. Chiesa) – Vlahovic (86. Kean)
FC Turin: Milinkovic-Savic – Djidji (84. Gravillion), Schuurs, Buongiorno – Singo, Linetty (74. Ricci), Ilic, Rodriguez (74.Vojvoda), Miranchuk, Karamoh (60. Radonjic (74. Seck)) – Sanabria
Schiedsrichter: Daniele Chiffi
(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)
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