Singen wieder die Hymne: Iran-Spielern wurde mit Haft und Folter gedroht

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News | Dass die Nationalspieler des Iran in den letzten zwei Spielen wieder die Nationalhymne sangen, sorgte bei der Protestbewegung im Land für viel Kritik. Nun wird über die Gründe, weshalb die Spieler ihren Protest brachen, berichtet.

Iran-Spieler fürchteten um ihre Angehörigen

Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Die Nationalspieler des Iran übten beim ersten WM-Gruppenspiel gegen England stille Solidarität mit der Protestbewegung im eigenen Land, indem sie bei der Hymne nicht mitsangen. Ein starkes Zeichen. Bei den vergangenen zwei Gruppenspielen aber wurde die Stille gebrochen, die Mannschaft sang ihre Hymne doch wieder mit – was für starke Kritik aus den Reihen der Protestbewegung sorgte. Die Gründe der Spieler, so scheint, waren jedoch sehr nachvollziehbare.

 

Wie CNN mit Informationen aus Sicherheitskreisen der WM berichtet, wurde Irans Nationalspielern vom Regime mit Haft und Folter gedroht, würden sie die Hymne weiterhin nicht singen. Diese Drohung richtete sich auch an die Angehörigen der Spieler. Bereits nach dem England-Spiel meldete sich Mehdi Chamran, der Vorsitzende des Teheraner Stadtrats: „Wir werden niemals zulassen, dass jemand unsere Hymne und Flagge beleidigt.“ Ein konservativer Abgeordneter in Kurdistan forderte unterdessen, die Nationalmannschaft durch gläubige und revolutionäre Jugendliche zu ersetzen, die bereit sind, ihre Nationalhymne zu singen.

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(Photo by PATRICK T. FALLON/AFP via Getty Images)

Marc Schwitzky

Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.

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