Singen wieder die Hymne: Iran-Spielern wurde mit Haft und Folter gedroht

News | Dass die Nationalspieler des Iran in den letzten zwei Spielen wieder die Nationalhymne sangen, sorgte bei der Protestbewegung im Land für viel Kritik. Nun wird über die Gründe, weshalb die Spieler ihren Protest brachen, berichtet.
Iran-Spieler fürchteten um ihre Angehörigen
Es waren Bilder, die um die Welt gingen: Die Nationalspieler des Iran übten beim ersten WM-Gruppenspiel gegen England stille Solidarität mit der Protestbewegung im eigenen Land, indem sie bei der Hymne nicht mitsangen. Ein starkes Zeichen. Bei den vergangenen zwei Gruppenspielen aber wurde die Stille gebrochen, die Mannschaft sang ihre Hymne doch wieder mit – was für starke Kritik aus den Reihen der Protestbewegung sorgte. Die Gründe der Spieler, so scheint, waren jedoch sehr nachvollziehbare.
Dieses ganze Spiel war verquert. USA Iran, EIGENTLICH Staatsfeinde (Bild Gegenteil). IranerInnen verachten Team, weil dieses #Iran Hymne sang, aber nur weil sie vom Regime gezwungen wurden, nachdem sie beim ersten Spiel Nationalhymne verweigerten zu singen pic.twitter.com/IzIBXzmzXG
— Natalie Amiri (@NatalieAmiri) November 30, 2022
Wie CNN mit Informationen aus Sicherheitskreisen der WM berichtet, wurde Irans Nationalspielern vom Regime mit Haft und Folter gedroht, würden sie die Hymne weiterhin nicht singen. Diese Drohung richtete sich auch an die Angehörigen der Spieler. Bereits nach dem England-Spiel meldete sich Mehdi Chamran, der Vorsitzende des Teheraner Stadtrats: „Wir werden niemals zulassen, dass jemand unsere Hymne und Flagge beleidigt.“ Ein konservativer Abgeordneter in Kurdistan forderte unterdessen, die Nationalmannschaft durch gläubige und revolutionäre Jugendliche zu ersetzen, die bereit sind, ihre Nationalhymne zu singen.
Mehr News und Stories rund um die Weltmeisterschaft 2022
(Photo by PATRICK T. FALLON/AFP via Getty Images)
Ähnliche Artikel

Kaum Verbesserungen: Human Rights Watch erneuert Kritik an FIFA und Katar
20. November 2023
Die Weltmeisterschaft in Katar stand besonders aufgrund des Umgang des Emirats mit ausländischen Gastarbeitern in der Kritik. Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch beklagt, dass sich die Lage in Katar kaum verbessert habe. Ein Jahr nach der WM: Human Rights Watch kritisiert FIFA und Katar Gut ein Jahr nach der umstrittenen WM in Katar hat die […]

Ein Jahr nach der WM 2022: Zukunft sieht noch düsterer aus
16. November 2023
Am 20. November 2022 begann die umstrittenste Fußball-WM der Geschichte. Ein Jahr nach der WM 2022 in Katar ist die Kritik nicht verstummt. Status Quo in Katar, ein Jahr nach der WM 2022 Die protzigen Stadien stehen eingezäunt in der Wüste, der Sand weht über die Parkplätze, es herrscht gespenstische Stille. Wie Mahnmale erinnern die […]

Ein Jahr nach WM 2022: Amnesty kritisiert Lage in Katar
16. November 2023
Vor einem Jahr hatte die WM 2022 in Katar begonnen. Im Vorfeld wurde viel über die Lage im Land berichtet und die Funktionäre wiesen größtenteils darauf hin, dass sich die Lage bessern würde. Amnesty International bestätigt jetzt etwas anderes. WM 2022: Amnesty International sieht keine Fortschritte in Katar Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat […]

Champions League: Shakhtar gewinnt, Immobile erlöst Lazio
Zur frühen Anstoßzeit in der Champions League fanden zwei Spiele statt. Lazio bekam es mit Celtic zu tun, in Hamburg spielte Shakhtar gegen Antwerpen. Und die Ukrainer gewannen auch dieses Spiel. Champions League: Immobile mit
Hinterlassen Sie eine Antwort