WM 2022 | Fuller torpediert Japans Druckphase: Costa Rica gewinnt und hilft dem DFB-Team
27. November 2022 | WM-News | BY Victor Catalina
News | Am Sonntagvormittag des 2. Spieltags der WM 2022 trat Japan gegen Costa Rica an. Über weite Strecken zeigten sich die Japaner überlegen. Der Moment des Tages gehörte jedoch Keysher Fuller. 1:0 gewann Costa Rica.
Japan verwaltet, Costa Rica harmlos: keine Tore zur Pause
Willkommen aus dem Ahmed bin Ali Stadium zu Al-Rayyan. Vor Turnierbeginn gab Japans Trainer Hajime Moriyasu den erstmaligen Viertelfinaleinzug als Ziel aus. Mit dem 2:1 gegen Deutschland haben sie den ersten großen Schritt dahingehend gemacht. Costa Rica hingegen unterlag Spanien hoffnungslos 0:7.
Vor der Pause tat sich in den Strafräumen überhaupt nichts. Costa Rica war die Verunsicherung nach dem Debakel anzusehen. Sie verteidigten mit Fünferkette. Japan hingegen versuchte sich an schnellen Kombinationen in der gegnerischen Hälfte, denen jedoch die Konsequenz im finalen Zuspiel fehlte.
Zehn Minuten vor der Pause gab es etwas, was man zumindest ansatzweise als Torgefahr bezeichnen könnte: Die Costa Ricaner gingen am japanischen Strafraum energisch auf den zweiten Ball. Joel Campbell probierte es aus rund 17 Metern mit dem linken Außenrist, verzog jedoch recht deutlich. So standen nach der ersten Hälfte 3:2 Torschüsse sowie 59 Prozent Ballbesitz zugunsten Costa Ricas in der Statistik. Der xG von 0,02:0,03 verrät jedoch alles, was man bis hierhin zu dieser Partie wissen muss.
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Fuller stellt das Spiel auf den Kopf: Japan geht trotz druckvoller Performance leer aus
Zweimal wechselte Moriyasu zur Pause und brachte zwei Akteure aus der Bundesliga: Stuttgarts Hiroki Ito und der Bochumer Takuma Asano kamen für Yuto Nagatomo sowie Ayase Ueda. Sofort war ein anderer Zug im japanischen Spiel. 46. Minute, Hidemasa Morita behauptete sich auf der halbrechten Seite und hielt aus 18 Metern wuchtig drauf, Keylor Navas musste eingreifen. Es war der erste Schuss aufs Tor in dieser Partie. Damit vergrößerte Japan seinen xG zumindest auf 0,29.
Japan agierte in dieser zweiten Hälfte wesentlich druckvoller, versuchte Costa Rica aktiv in der eigenen Hälfte zu Fehlern zu zwingen. Bis auf den Abschluss Moritas kam dabei allerdings auch nicht viel zustande. 20 Minuten vor Schluss konnte sich der eingewechselte Junya Ito im Dribbling gegen Francisco Calvo behaupten. Gerade noch vor der Strafraumgrenze zog dieser das taktische Foul und wird im finalen Gruppenspiel gegen Deutschland fehlen. Daichi Kamada trat an, jagte den Freistoß jedoch in die Mauer. Auch der Nachschuss von Yuki Soma wurde geblockt. Ein Stück weit symptomatisch für diese Partie.
Es schien allerdings als sei der japanische Treffer eine Frage der Zeit. Stattdessen die 81. Minute, Morita gab die Kugel zu einfach her, sodass Yeltsin Tejeda in die Tiefe zu Keysher Fuller spielen konnte. Costa Ricas Rechtsaußen schlenzte die Kugel oben links in den Winkel. Mit dem ersten Torschuss der zweiten Hälfte gingen die Mittelamerikaner in Führung und konterkarierten den bisherigen Spielverlauf komplett.
Dieses Ergebnis ist auch eine gute Nachricht für das DFB-Team, das am heutigen Abend, selbst mit einer Niederlage gegen Spanien nicht ausscheiden könnte.
Am Donnerstag um 20:00 Uhr bestreitet Japan das Gruppenfinale im Khalifa International Stadium gegen Spanien. Parallel trifft Costa Rica im Al-Bayt Stadium auf das DFB-Team.
Der Endstand aus dem Ahmed bin Ali Stadium zu Al-Rayyan: Japan 0, Costa Rica 1.
Japan 0:1 Costa Rica
Japan: Gonda – M. Yamane (62′ K. Mitoma), Itakura, M. Yoshida, Nagatomo (46′ H. Ito) – W. Endo, H. Morita – R. Doan (67′ J. Ito), Kamada, Y. Soma (82′ T. Minamino) – A. Ueda (46′ T. Asano)
Trainer: Hajime Moriyasu
Costa Rica: Navas – K. Fuller, Ó. Duarte, K. Waston, F. Calvo, B. Oviedo – G. Torres (65′ B. Aguilera), C. Borges (90′ Y, Salas), Y. Tejeda, J. Campbell (90’+5 D. Chacon) – A. Contreras (65′ J. Bennette)
Trainer: Luis Fernando Suárez
Tor: 0:1 K. Fuller (81′)
Photo by Justin Setterfield/Getty Images
Victor Catalina
Mit Hitzfelds Bayern aufgewachsen, in Dortmund studiert und Sheffield das eigene Handwerk perfektioniert. Für 90PLUS immer bestens über die Vergangenheit und Gegenwart des europäischen Fußballs sowie seine Statistiken informiert.