WM 2022: „Zero-Covid-Politik“ – China zensiert offenbar Fanaufnahmen

28. November 2022 | WM-News | BY Chris McCarthy

Das chinesische Staatsfernsehen zensiert bei der WM 2022 offenbar Aufnahmen aus dem Publikum, da in Katars Stadien kaum Masken getragen oder Abstände eingehalten werden. Hintergrund ist die „Zero-Covid-Politik“ des Landes.

WM 2022: Fanaufnahmen aus Katar sorgen in China für Verwunderung

Jubelnde Fans in ausverkauften Stadien, auf engstem Raum und meist ohne Masken. Die WM 2022 in Katar mag kein normales Turnier sein. Nichtsdestotrotz bietet sie uns nach den vielen Coronavirus-Restriktionen zumindest in diesem Bereich ein Hauch von Normalität. Die meisten Länder haben gelernt, mit dem Virus zu leben. In China, wo harte Einschränkungen und Lockdowns noch immer an der Tagesordnung stehen, ist das nicht der Fall.



Die Szenen aus Katar sorgen bei der chinesischen Bevölkerung offenbar für gemischte Gefühle, zumal es aufgrund der strikten „Zero-Covid-Politik“ im Land derzeit große Proteste gibt. Laut einem Bericht des Guardian gingen die Reaktionen der Fernsehzuschauer sogar so weit, dass das chinesische Staatsfernsehen nun Aufnahmen von den Rängen, auf denen Fans ohne Masken und Sicherheitsabstand zu sehen sind, aus der Übertragung schneidet.

Mark Dreyer, der den „China Sports Insider blog“ betreibt, hatte auf Twitter offenbar den visuellen Beweis dafür gepostet. Das Video wurde aufgrund von Urheberrechtsverletzung vom Kurznachrichtendienst mittlerweile entfernt.

„Natürlich wird es immer noch vorkommen, dass man Szenen aus der Menge sieht – breitere Aufnahmen, nach einigen Toren, wenn ein Schnitt zu störend wäre usw.“, sagte Dreyer auf Twitter. „Aber es gibt eine deutliche Reduktion.“ Laut Guardian haben TV-Sender bei Großveranstaltungen oft die Wahl, Kameraperspektiven auszusuchen oder eine Verzögerung zu implementieren. Dreyer: „Chinesische Fernsehsender sind bei internationalen Sportereignissen notorisch vorsichtig, wenn es um Aufnahmen von Menschenansammlungen geht, weil vieles zu sehen sein könnte – zum Beispiel tibetische Flaggen.“

(Photo by MANAN VATSYAYANA/AFP via Getty Images)

Chris McCarthy

Gründer und der Mann für die Insel. Bei Chris dreht sich alles um die Premier League. Wengerball im Herzen, Kick and Rush in den Genen.


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