Maierhofer über Bayern-Zeit: Deisler „war zu gut“ – Würzburg „ein Himmelfahrtskommando“
29. Juni 2021 | News | BY Marc Schwitzky
News | Der mittlerweile 38-jährige Stefan Maierhofer hat eine ereignisreiche Karriere hinter sich. In einem Interview sprach er über seine Zeit beim FC Bayern München und das „Himmelfahrtskommando“ Würzburg.
Maierhofer bei Bayern: „Lucio hat im Training auch jeden weggewichst“
Stefan Maierhofer (38) hat wohl das erlebt, was man eine „bewegte Karriere“ nennen kann. Der österreichische Mittelstürmer hat von 2005 bis 2021 für 18 verschiedene Vereine in fünf Ländern gespielt. Er gewann Titel in Österreich und der Slowakei, 19 Mal lief er für die Nationalmannschaft auf. Seine Profi-Laufbahn nahm 2005 beim FC Bayern München so richtig Fahrt an. Dort spielte der zwei Meter große Stürmer für die zweite Mannschaft, trainierte aber manchmal mit den Profis. Maierhofer erlebte also die ganz Großen der Bundesliga hautnahe. „Ich habe 2005 bei Bayern einen Amateurvertrag unterschrieben. Sebastian Deisler war damals bei den Profis, war verletzt und hat dann zu Beginn das eine oder andere Training bei uns mitgemacht“, erzählte Maierhofer dem FUMS-Podcast „Irrenhaus Unterhaus“.
„Ich habe zu ihm gesagt: ‚Für mich bist du ein Pornostar, du fi***t uns alle hier im Training‘. Und da war der gerade bei 50 % Fitness. Der war für mich zu gut – wirklich – zu gut.“ Auch zu dem so aufbrausenden Brasilianer Lucio hat Maierhofer eine Anekdote: „Lucio hat im Training auch jeden weggewichst. Ich glaub‘ der grätscht sogar beim „Mensch ärgere Dich nicht“ mit seinen Kindern dazwischen.“
Über Würzburg: „Ich war Feuer und Flamme, das Feuer ist dann relativ schnell erloschen“
Zahlreiche Vereinsstationen und 16 Jahre später verschlug es den mittlerweile 38-jährigen Maierhofer zu den Würzburger Kickers. Diese befanden sich in der vergangenen Spielzeit als Aufsteiger mitten im Abstiegskampf. Nachdem man die Hinrunde als Tabellenletzter abschloss, wurden im Winter neue Spieler für den Klassenerhalt verpflichtet. „Ich war Feuer und Flamme, das Feuer ist dann relativ schnell erloschen“, so Maierhofer. „Es war schon ein bisschen ein Himmelfahrtskommando. Am Schluss wurde dann leider auch mit dem Trainerwechsel auf meine Person keine Rücksicht mehr genommen.“
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Es war eine höchst chaotische Rückrunde in Würzburg mit mehreren Trainerwechseln – am Ende wurde man Schlusslicht und stieg ab. Maierhofer kam in diesen Monaten insgesamt nur sieben Mal zum Einsatz, er stand nicht ein einziges Mal in der Startelf. In den letzten sieben Spielen fand der Angreifer nicht einmal mehr in den Kader. „Bezüglich meiner Einsatz- und Spielzeit waren eigentlich andere Abmachungen getroffen, aber das ist dann halt so“, hadert er nicht. „Ich wollte mich trotzdem einbringen und hab den Mitspielern deshalb z.B. Socken und Getränke besorgt. Mit meiner Positiven Art war ich dann auch der Motivator, der ich sein wollte – trotzdem hätte ich aber natürlich auch gerne mehr gespielt.“
Foto: xBEAUTIFULxSPORTS/JulienxChristx/IMAGO
Marc Schwitzky
Erst entfachte Marcelinho die Liebe zum Spiel, dann lieferte Jürgen Klopp die taktische Offenbarung nach. Freund des intensiven schnellen Spiels und der Talentförderung. Bundesliga-Experte und Wortspielakrobat. Seit 2020 im 90PLUS-Team.