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Setzen die Bayern ein Ausrufezeichen? 3 Thesen zur Champions League

26. November 2024 | Spotlight | BY Jakob Haffke

Die Hälfte der Begegnungen im neuen Format der Champions League sind gespielt. Die Tabelle weist durchaus einige Überraschungen auf, so stehen die Bayern nach vier Partien nur auf Platz 17. Gegen den französischen Meister Paris SG könnte Vincent Kompanys Team jetzt aber ein Ausrufezeichen setzen. Jakob Haffke formuliert drei Thesen zum 5. Spieltag der Champions League.

1. Die Bayern schlagen PSG deutlich

In der Bundesliga läuft es für den FC Bayern München weiterhin fantastisch. Am Freitag wurde Augsburg mit 3:0 besiegt und in der Tabelle hat der Rekordmeister bereits sechs Punkte Vorsprung auf Eintracht Frankfurt. Zudem blieb Kompanys Team in den letzten sechs Pflichtspielen sogar gänzlich ohne Gegentor. In der Champions League hingegen stehen die Bayern mit sechs Punkten nach vier Spielen nur im Tabellenmittelfeld. Niederlagen gegen Barcelona und Aston Villa sorgten für Ernüchterung.

Gegen den Tabellenführer der Ligue 1 Paris SG kann Bayern jetzt aber auch in der Königsklasse ein Ausrufezeichen setzen. PSG ist zwar ebenfalls nicht gut gestartet und steht in der Tabelle sogar hinter den Münchenern. Nichtsdestotrotz zählt das Team von Luis Enrique zur europäischen Spitzenklasse und ein klarer Sieg würde zeigen, dass in dieser Saison auch international mit den Bayern zu rechnen ist.



Paris SG zeigte bisher, dass sie defensiv durchaus anfällig sind. Vor allem in der Offensive ist es Luis Enrique zudem nach dem Abgang von Kylian Mbappé noch nicht gelungen die Erfolgsformel zu finden. Auf der Mittelstürmer-Position setzt der Spanier immer wieder auf unterschiedliche Spieler, doch weder Lee Kang-In, Marcos Asensio oder Randal Kolo Muani konnten bisher wirklich überzeugen. Flügelstürmer Bradley Barcola hat zwar in der Liga bereits zehn Tore erzielt, in der Champions League steht bei ihm aber noch die Null. So konnte PSG bisher nur gegen Girona knapp gewinnen, gegen Atletico und Arsenal setzte es Niederlagen und gegen PSV Eindhoven reichte es nur zu einem Unentschieden.

Die Bayern hingegen befinden sich spätestens seit der Niederlage gegen Barcelona in bestechender Form. Die Defensive lässt trotz aller Zweifel kaum etwas zu und ist das Prunkstück von Kompanys Team. Selbst in der Champions League stehen die Bayern mit nur 3,4 zugelassenen Expected Goals defensiv, trotz des 1:4 bei Barcelona, sehr gut dar (Statistiken von fotmob.com). Die bayerische Offensive wiederum sorgte bereits für 55 Pflichtspieltore in dieser Saison und wird auch die Pariser Abwehr vor massive Probleme stellen.

Meine These daher: Die Bayern gewinnen klar und deutlich gegen Paris SG und unterstreichen, dass sie zu den Favoriten auf den Champions-League-Titel gehören.

Nach enttäuschenden Leistungen und schlechten Ergebnissen steht Trainer Marco Rose in Leipzig unter Druck. (Photo by Helge Prang/Getty Images)

2. Leipzig verliert auch das 5. Spiel in der Champions League

Es läuft nicht rund in Leipzig. In der Champions League hat RaBa nach vier Spielen noch keinen einzigen Punkt geholt. Teilweise lässt sich dies zwar mit den schweren Gegnern erklären. Trotzdem ist Tabellenplatz 32 in der Königsklasse mit den eigenen Ansprüchen nicht vereinbar. Zu Saisonbeginn lief es wenigstens in der Bundesliga ergebnistechnisch noch nach Plan. Doch nach Niederlagen gegen Borussia Dortmund und die TSG Hoffenheim ist Marco Roses Team auf Platz 3 abgerutscht und hat den Anschluss an die Bayern verloren.

Selbst als die Ergebnisse in der Liga noch stimmten, warfen die Leistungen bereits Fragezeichen auf. Im Spiel nach vorne lässt das Team eine klare Handschrift vermissen. Der Abgang von Dani Olmo und der Ausfall von Xavi Simons kann überhaupt nicht kompensiert werden. Ohne die individuelle Klasse der beiden Kreativspieler fehlen Leipzigs Offensivspiel die Ideen und die Durchschlagskraft. Dazu kommt, dass Loïs Openda und Benjamin Šeško ihrer Form seit Wochen hinterherlaufen. Aus dem zentralen Mittelfeld kommt sehr wenig und auch der Systemwechsel weg vom 4-2-2-2, hin zu einem 3-4-3, trägt bisher kaum Früchte.

Auch die zuletzt fantastische Form von Sommer-Neuzugang Antonio Nusa kann nicht verhindern, dass Trainer Marco Rose massiv unter Druck steht. Zumal auch die Defensive, die zu Saisonbeginn noch sehr sicher stand, plötzlich Lücken aufweist. So blieb RaBa in den letzten sieben Spielen nur noch einmal ohne Gegentor und kassierte gegen Hoffenheim und Celtic vier und drei Treffer.

Gegen Inter Mailand muss es Leipzig am Dienstagabend gelingen den Bock umzustoßen, um zu verhindern, dass zumindest die Play-Offs in unerreichbare Ferne rücken. Ob dies gelingt, ist aufgrund der aktuellen Form und der schlechten Stimmung rund um das Team fraglich.

Meine These daher: Die Champions League bleibt Leipzigs Kryptonit und auch gegen Inter Mailand gibt es eine Niederlage.

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3. Das neue Champions-League-Format funktioniert

Viele Fragezeichen und viel Skepsis begleitete die Einführung des neuen Champions-League-Modus. Fragen, bezüglich der noch höheren Belastung durch mehr Spiele oder auch der eingeschränkten Fairness einer Tabelle, in der nicht alle Teams gegeneinander spielen, bleiben auch nach vier Spieltagen bestehen.

Rein sportlich gesehen ist das neue Format aber bisher ein durchschlagender Erfolg. Überraschende Ergebnisse, wie das 4:1 von Sporting gegen Manchester City oder das 1:0 von Lille OSC gegen Real Madrid begeistern. Auch aufregende Topspiele, wie das 4:1 von Barcelona gegen Bayern oder Reals 5:2 gegen Dortmund sorgen für Unterhaltung. Dies spiegelt sich auch in der Tabelle wieder. Teams, wie Sporting, Monaco oder Stade Brest hätte man wohl kaum unter den ersten Acht erwartet. Auf der anderen Seite stehen internationale Spitzenklubs, wie Paris SG, Atletico Madrid oder Leipzig und Milan in der unteren Tabellenhälfte.

Selbst die Bayern und Real müssen in den nächsten Wochen punkten, um in die KO-Phase der Champions League einzuziehen. Dies sorgt einerseits für eine spannende Momentaufnahme und andererseits dafür, dass es für die meisten Teams auch in den letzten Spielen um alles gehen wird. An den späteren Spieltagen wird es dadurch wenige sportlich bedeutungslose Spiele geben, in denen ein Team bereits durch ist und zahlreiche Spieler geschont werden. In den meisten Partien sollte auch am 8. Spieltag noch Spannung gegeben sein.

Meine These daher: Für den Zuschauer ist das neue Format der Champions League sehr attraktiv, es bietet einen guten Mix aus Topspielen, Überraschungen und Spannung.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)


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