Diese Trainer sind momentan vereinslos

7. September 2023 | Global News | BY David Schöngarth

Auf dem Trainermarkt befinden sich aktuell so viele namhafte Übungsleiter wie selten der Fall. Ein Überblick, welche Trainer momentan vereinslos sind.

Diese Trainer sind momentan vereinslos: Julian Nagelsmann

Es war für viele eine große Überraschung, als der FC Bayern Julian Nagelsmann im Frühjahr 2023 vor die Tür setzte und Thomas Tuchel als Nachfolger installierte. Zu gut standen die Münchener tabellarisch trotz einiger Unsicherheiten und Nebengeräuschen dar. Ein halbes Jahr später ist der 36-jährige Oberbayer nach wie vor vereinslos. Spekulationen um seine Zukunft reißen jedoch nicht ab.

Nachdem er im Sommer als aussichtsreicher Kandidat auf den Trainerposten zunächst bei Chelsea und Tottenham, später dann bei PSG galt, bringen die neusten Gerüchte den Deutschen als Nachfolger von Edin Terzic bei Borussia Dortmund in Verbindung, sollte der BVB sich nach dem enttäsuchenden Saisonstart von Terzic trennen. Als zukünftiger Nationaltrainer wird Nagelsmann ohnehin seit Jahren gehandelt.

 



Antonio Conte

Antonio Conte gilt als temperamentvoll. Sowohl bei Chelsea als auch bei Inter feierte der Italiener große Erfolge ehe es zum Zerwürfnis kam. Die Spurs waren insofern gewarnt, als sie den 54-Jährigen im November 2021 als Nachfolger von Nuno Espirito Santo an Bord holten. Zunächst schien der Plan aufzugehen: Nach einer starken Rückrunde qualifizierte sich Tottenham unter Conte in der Saison 2021/22 für die Champions League. Doch es kam, wie es scheinbar kommen musste. Nach einer monatelang anhaltenden Form- und Ergebniskrise ließ ein spätes 3:3-Unentschieden im März 2023 gegen Tabellenschlusslicht Southampton die Sicherungen beim Italiener durchbrennen.

Antonio Conte als Trainer von Tottenham

Trotz gutem Start kam es zwischen Tottenham und Antonio Conte zum Zerwürfnis. (Photo by ADRIAN DENNIS/AFP via Getty Images)

In einer legendären Pressekonferenz warf er seinen Spielern Egoismus vor und stellte die allgemeine Erfolgskultur bei den seit einigen Jahren titellosen Spurs infrage. Als Trainer war er danach nicht mehr tragbar und wurde kurze Zeit später entlassen. Seitdem wurde der Italiener zwischenzeitlich als möglicher Nationaltrainer der Squadra Azzurra gehandelt, nachdem sich Roberto Mancini gen Saudi-Arabien verabschiedet hatte. Diesen Posten hat nun allerdings Luciano Spalletti übernommen.

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Zinédine Zidane

263 Spiele stand Zinédine Zidane in zwei Amtszeiten an der Seitenlinie von Real Madrid. Dreimal in Folge führte er die Königlichen zwischen 2016 und 2018 zum Gewinn der Champions League. Seit dem Ende seines zweiten Kapitels bei Real im Sommer 2021 ist der Franzose ohne Anstellung, wird aber regelmäßig entweder mit einer erneuten Rückkehr zu Real Madrid oder dem Posten des Nationaltrainers der französischen Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Den hält seit 2012 jedoch Weltmeister Didier Deschamps inne.

Joachim Löw

Fünfzehn Jahre lang betreute Joachim Löw die deutsche Nationalmannschaft und gewann mit ihr 2014 den vierten deutschen Weltmeistertitel in Brasilien. Vier Jahre später folgte das enttäuschende Vorrunden-Aus in Russland. Löw machte weiter und führte die Nationalelf auch zur ein Jahr nach hinten verschobene Europameisterschaft 2021, wo Deutschland im Achtelfinale gegen England ausschied. Es war das bis dato letzte Spiel von Joachim Löw auf der Trainerbank, der unter anderem bereits den VfB Stuttgart, Fenerbahce und den Karlsruher SC betreute.

Jogi Löw mit seinem Nachfolger Hansi Flick.

Jogi Löw (rechts) mit seinem Nachfolger Hansi Flick. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

2,09 Punkte holte Löw mit Deutschland im Schnitt, mehr als sein Nachfolger Hansi Flick, der aktuell einen Punkteschnitt von 1,79 aufweisen kann. Ob Löw nochmal auf die Trainerbank zurückkehrt, steht aktuell in den Sternen. Der 63-Jährige soll wohl auf das richtige Projekt warten, sei aber noch nicht im Ruhestand, wie er kürzlich in einem Interview betonte. Gerüchte brachten ihn mit dem vakanten Posten als Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft in Verbindung, was Löw jedoch dementierte.

Graham Potter

Es ist noch nicht lang her, da zählte Graham Potter zu den aufregendsten Trainern Europas. Bei Östersund, Swansea und vor allem Brighton machte der 48-Jährige sich einen Namen. Im September 2022 folgte dann der Ruf zu einem europäischen Spitzenklub. Nachdem der inzwischen beim FC Bayern angestellte Thomas Tuchel entlassen wurde, übernahm Potter das Ruder bei Chelsea. 31 Spiele mit einem Punkteschnitt von 1,42 Zählern pro Partie später wurde der Engländer bereits wieder vor die Tür gesetzt.

Potter, der seine Reputation nach dem Kapitel bei Chelsea wiederherstellen muss, soll seitdem zahlreiche Angebote vorliegen gehabt haben. Unter anderem den Absteigern Leicester und Leeds wurde Interesse an Potter nachgesagt, aber auch Nizza und Olympique Lyon aus der Ligue 1 sollen dem Engländer ein Angebot unterbreitet haben. Beide konnten Potter jedoch nicht überzeugen, der so weiterhin auf einen neuen Verein wartet.

Oliver Glasner

Im Mai 2022 feierte Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt noch einen der größten Erfolge der Vereinsgeschichte, als die Eintracht die Glasgow Rangers im Europa-League-Finale bezwang. Ein Jahr später musste der Österreicher seinen Posten räumen, nachdem eine sportliche Negativserie sowie ein Streit mit einem Pressevertreter das Fass zum Überlaufen gebracht hatten. Noch vor Saisonende verkündete die Eintracht im Mai 2023 die Trennung von Glasner.

Union Frankfurt

Lehnte im Sommer wohl ein Angebot aus Saudi-Arabien ab: Oliver Glasner. (Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Danach war der 49-Jährige unter anderem bei Tottenham im Gespräch, blieb den Sommer über jedoch ohne neuen Verein. Ein Angebot aus Saudi-Arabien lehnte Glasner wohl ab.

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Julen Lopetegui

Julen Lopeteguis Fall ist ein kurioser. Der Spanier und die Wolves trennten sich nämlich am 8. August, unmittelbar vor dem ersten Spieltag der laufenden Premier-League-Saison. Erst im November 2022 war Lopetegui, der in seiner langen Trainerkarriere bereits Sevilla, Porto, Real Madrid und die spanische Nationalmannschaft betreut hat, zu den Wolves gekommen und hatte den Klub aus den West Midlands vergangene Saison zum Klassenerhalt geführt.

Angeblich soll es intern unüberwindbare Differenzen zwischen Verein und Trainer gegeben haben, weshalb es zu so einem ungewöhnlichen Zeitpunkt zur einvernehmlichen Trennung kam. Die Wolves wurden von Gary O’Neill übernommen und Lopetegui ist ohne Anstellung.

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Ralph Hasenhüttl

Knapp vier Jahre stand Ralph Hasenhüttl an der Seitenlinie von Southampton und bewahrte die Saints mit einem Punkteschnitt von 1,26 dabei immer gerade so vor dem Abstieg. Im November 2022 war das Vertrauen in den Österreicher aufgebracht und die erneut abstiegsbedrohten Saints wollten neue Impulse. Die versprach man sich vom Waliser Nathan Jones, was sich jedoch als Fehlentscheidung herausstellte. Nachdem Jones schnell wieder entlassen wurde, stieg Southampton schlussendlich aus der Premier League ab.

Seitdem ist der Österreicher, der in Deutschland vor allem für seine Zeit bei RB Leipzig bekannt ist, ohne Verein. Ob er überhaupt nochmal einen neuen Trainerjob annimmt, ist unklar. Schließlich gab Hasenhüttl gegenüber Sport1 vor zwei Jahren bekannt, eigentlich nicht mehr bis ins hohe Alter trainieren zu wollen. Interesse an dem Österreicher soll es den Gerüchten zufolge in den letzten Monaten trotzdem gegeben haben.

(Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

David Schöngarth

Aufgewachsen mit Grafite, Luca Toni und Co. entfachten Gareth Bale und Mauricio Pochettinos Spurs in David eine Leidenschaft für die Premier League. Interessiert sich für alles, was auf der Insel vor sich geht. Seit 2022 bei 90Plus.


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