Serie A | Pragmatisches Juventus-Abwehrbollwerk erkämpft Sieg bei der Fiorentina
5. November 2023 | Trending | BY Steven Busch
Spielbericht | Anlässlich des elften Spieltags der italienischen Serie A gastierte Juventus FC in der Toskana – spezifischer bei der AC Fiorentina. In einer chancenarmen Partie konnte sich die „Vecchia Signora“ mit einem pragmatischen 1:0 durchsetzen.
Juventus mit grenzenloser Effizienz, Fiorentina beißt sich am Abwehrbollwerk die Zähne aus
Das Stadio Comunale Artemio Franchi war am Sonntagabend der Austragungsort des prestigeträchtigen Serie-A-Duells zwischen der AC Fiorentina und Juventus FC. Während sich die toskanischen Gastgeber wichtige Zähler im Kampf um die Europapokalplätze erhofften, wollte der italienische Rekordmeister den Rückstand auf Tabellenführer Inter verkürzen. „Viola“-Chefcoach Vincenzo Italiano veränderte die Startelf, im Vergleich zur 1:0-Pleite bei Lazio, auf vier Positionen. Luca Ranieri, Rolando Mandragora, Antonin Barak sowie Christian Kouamé rückten neu ins Aufgebot.
Infolge des mühsamen 1:0-Erfolgs gegen Hellas Verona beorderte „Bianconeri“-Trainer Massimiliano Allegri zwei frische Kräfte in die Anfangsformation. Anstelle von Timothy Weah (verletzt) und Dusan Vlahovic erhielten Fabio Miretti sowie Federico Chiesa das Mandat. Mit der Leitung der Begegnung wurde der 38-jährige Unparteiische Daniele Chiffi betraut.
Zu Beginn des traditionsreichen Aufeinandertreffens waren beide Mannschaften um Struktur und defensive Stabilität bemüht. Folgerichtig fehlte in den Offensivbemühungen zunächst die letzte Portion Risiko. Auffällig: Die Fiorentina verbuchte das deutliche Ballbesitz-Plus – zeitweise über 70 Prozent – in der Anfangsphase. Komplett überraschend erzielte Juventus mit der ersten Torannäherung der Partie die 1:0-Führung. Über den Ex-Frankfurter Filip Kostic gelangte das Leder ins Zentrum, wo Miretti per flacher Direktabnahme eiskalt, wenngleich nicht unhaltbar verwertete (10.).
Dieses Erfolgserlebnis trug spürbar zu einem gesteigerten Selbstverständnis der Gäste bei. Überdies erfüllte die beste Serie-A-Defensive – erst sechs Gegentreffer – souverän deren Hausaufgaben. Bis auf einen harmlosen Abschluss des ehemaligen Stuttgarters Nicolás Gonzalez (23.) schafften es die „Viola“ über weite Strecken nicht, ernsthafte Gefahr für das Juventus-Gehäuse zu kreieren. In der 29. Minute musste jedoch auch der polnische Schlussmann der „alten Dame“, namentlich Wojciech Szczesny, seine Fähigkeiten offenbaren, als dieser einen Gonzalez-Distanzschuss parierte. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff verhinderte der erwähnte Torhüter, bei einem fulminanten Biraghi-Freistoß, erneut den Einschlag respektive mittlerweile durchaus verdienten Ausgleich (45.).
Unverändertes Bild in Hälfte zwei, Juventus-Defensive nicht zu überwinden
Auch im zweiten Durchgang änderte sich das Geschehen auf dem Rasen nur marginal. Die Fiorentina bemühte sich um eine Egalisierung des Resultats und kombinierte bis zur Strafgrenze sehenswert durch die eigenen Reihen. Doch spätestens ab der Linie des Sechzehnmeterraums offenbarte sich eine imaginäre Juventus-Mauer. Für die Allegri-Männer sollten schnelle Konteraktionen zum Ausbau der Führung fungieren.
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Ein fußballerischer Leckerbissen mit zahlreichen Torchancen war den frenetischen Fans in der Toskana nicht vergönnt. Vielmehr lebte die Partie von kleineren Nickligkeiten und der anhaltenden Spannung, ob des nur knappen Vorsprungs der „Vecchia Signora“. Der pragmatische Juventus-Ansatz wurde schlussendlich, ohne eine gefährliche Gelegenheit in Hälfte zwei (!), mit dem 1:0-Sieg respektive drei Punkten im Meisterrennen belohnt.
Die Fiorentina ist am Donnerstag (18:45 Uhr) im Rahmen der UEFA Conference League beim serbischen Vertreter Cukaricki Belgrad gefordert. Juventus empfängt am kommenden Samstag (18:00 Uhr) den Aufsteiger Cagliari Calcio in der italienischen Beletage des Fußballs.
AC Fiorentina – Juventus FC 0:1 (0:1)
AC Fiorentina: P. Terracciano – Parisi, Martinez Quarta, Ranieri (89. Mina), Biraghi – Arthur (78. Ikoné), Mandragora, Gonzalez, Barak (59. Bonaventura), Kouamé (78. Sottil) – Beltran (46. Nzola)
Juventus FC: Szczesny – Gatti, Bremer, Rugani – McKennie, Miretti (61. Cambiaso), Locatelli, Rabiot, Kostic – Kean (68. Vlahovic), Chiesa (68. Milik)
Tore: 0:1 Miretti (10.)
(Photo by Gabriele Maltinti/Getty Images)
Steven Busch
Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.