Protestaktionen Katar-WM: Jürgen Klopp nimmt Spieler in Schutz

3. November 2022 | WM-News | BY Steven Busch

News | Bei der Fußball-Weltmeisterschaft werden unterschiedliche Protestaktionen erwartet. Nun nahm Liverpool-Coach Jürgen Klopp die Spieler aus der Pflicht, für derartige Statements zu sorgen, da der Hauptfehler bereits bei der Vergabe nach Katar geschehen sei. Die Akteure auf dem Platz leben vielmehr ihren, womöglich einmaligen, sportlichen Traum.

Jürgen Klopp: Erwartungshaltung an Spieler ist nicht fair

Der deutsche Trainer des FC Liverpool, Jürgen Klopp (55), ist den Spielern, die an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar teilnehmen, in die Bresche gesprungen. Anlass seines Statements ist eine, aus seiner Perspektive, mittlerweile überbordende Erwartungshaltung der Öffentlichkeit hinsichtlich möglicher Protestaktionen der aktiven Protagonisten. In einem Interview mit Sky erklärte er:

„Ich verstehe zu 100 Prozent, dass wir darüber sprechen, aber es ist nicht fair, jetzt mit den Spielern zu sprechen und ihnen die Verantwortung zu übertragen, weil es mehr als zehn Jahre her ist, dass andere Leute entschieden haben und wir alle die Entscheidung (für Katar als Gastgeber) akzeptiert haben.“



Des Weiteren wurde er mit der Frage konfrontiert, was er von der One Love-Armbinde halte, die während des Turniers von den Kapitänen aus England, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Norwegen, Schweden, der Schweiz und Wales getragen wird.

„Das ist absolut in Ordnung. Aber was mir nicht gefällt, ist, dass wir von ihnen (den Spielern) erwarten, dass sie etwas tun. Sie gehen dorthin, um Fußball zu spielen. Das große Turnier wurde von anderen Leuten organisiert und geplant.“

Klopp hatte sich wiederholt gegen eine Austragung der Endrunde in Katar positioniert. Das Land vom Persischen Golf steht, aufgrund der Missachtung diverser Menschenrechte, seit langer Zeit in der Kritik.

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(Photo by OLI SCARFF/AFP via Getty Images)

Steven Busch

Die Außenristpässe eines Tomás Rosicky entfachten seinen Enthusiasmus für den Fußball und die Affinität zu den schwarzgelben Borussen aus dem Ruhrgebiet. WM-Held Mario Götze brach ihm mit dem Wechsel in den Süden der Republik einst sein Fanherz und der Glaube an die Fußballromantik schwand.